Workshops auf dem IPPNW-Jahrestreffen

Narrative der Propaganda in den aktuellen Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten

Referentin: Prof. Dr. Sabine Schiffer

"Medien hätten die Aufgabe, Faktenräume auszuleuchten, statt sich zu positionieren. Leisten sie das nicht, so entstehen polarisierte Diskurse, die nicht der Aufklärung, sondern der (Kriegs)Propaganda dienen – bewusst oder unbewusst. Das wird den Menschen vor Ort, die unter dem Krieg leiden, sowie den Soldaten, die in die Kriege geschickt werden, nicht gerecht", so Prof. Dr. Sabine Schiffer.

In dem Workshop werden die Grundsätze der Kriegspropaganda vorgestellt und Narrative der Propaganda in den aktuellen Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten beleuchtet.

Referentin: Prof. Dr. Sabine Schiffer, Institut für Medienverantwortung

Krieg in Israel-Palästina - aktuelle Lage und Perspektiven

Referenten: George Rashmawi und Wieland Hoban

In dem Workshop wird es um die aktuelle Lage der Menschen in den besetzten Gebieten und in Israel gehen, um Perspektiven und Anforderungen für friedliche Lösungen in diesem seit mehr als 75 Jahren fortgeführten Konflikt mit seiner aktuellen grauenhaften Eskalation. Der Workshop soll auch die Rolle der deutschen Bundesregierung erörtern, und Anforderungen an eine friedensfördernde Politik Europas für den Nahen Osten herausarbeiten.

Referenten: George Rashmawi, Sprecher der Palästinensischen Gemeinde Deutschland, sowie Wieland Hoban, Vorsitzender der Jüdischen Stimme für gerechten Frieden.

Das Atomwaffenverbot in Zeiten von Kriegen und Aufrüstung

Referent*innen: Ingrid Farzin, Xanthe Hall, Juliane Hauschulz, Ute Rippel-Lau

In diesem Jahr ist der Atomwaffenverbotsvertrag (AVV) mit 70 Vertragsstaaten drei Jahre in Kraft. Ein großer Erfolg! Gleichzeitig rüsten aber alle Atomwaffenstaaten ihre Nukleararsenale seit einiger Zeit massiv auf. Im beginnenden Europawahlkampf mehren sich in Deutschland Stimmen, die sich für eine europäische Atommacht aussprechen. Die nukleare Abschreckung erlebt zur Zeit eine unselige Renaissance in der sicherheitspolitischen Debatte. Und auch in privaten Gesprächen wird das Thema plötzlich wieder vermehrt aufgebracht. Wie können wir in solchen Diskussionen als IPPNW-Mitglieder dagegenhalten und für die nukleare Abrüstung argumentieren?

Wir wollen in unserem interaktiven Workshop mit euch über oft gehörte Aussage diskutieren und Gegenargumente sammeln und schärfen. Und euch damit auf die kommenden Diskussionen über Atomwaffen vorbereiten – im privaten Umfeld, auf der Arbeit oder im Gespräch mit Politiker*innen.

Referent*innen:
Ingrid Farzin, Xanthe Hall, Juliane Hauschulz, Ute Rippel-Lau

Frieden/Krieg und Ernährungssicherheit

Referent: Prof. Michael Krawinkel

Eine grundlegende Voraussetzung für eine bedarfsdeckende und gesunde Ernährung ist Frieden und Sicherheit. Insofern stellt jede Form von Krieg die Ernährungssicherheit in Frage. Dabei sind zwei Dimensionen zu beachten: Zum einen wird den Menschen die Grundlage für die Selbstversorgung, sei es durch Landwirtschaft oder durch Einkommenserwerb und Kauf von Nahrung, entzogen; und zum anderen wird entgegen dem Völkerrecht die Verhinderung von Ernährung als Mittel des Krieges und Bürgerkrieges geschichtlich und aktuell immer wieder von Kriegsparteien planmäßig eingesetzt.

Vortrag und Workshop sollen das Thema durch Beispiele aus dem Schatten nehmen und helfen, politische Folgerungen und Handlungsstrategien zu entwickeln.

Referent: Prof. Michael Krawinkel,
Professur für Ernährung des Menschen - Ernährung in Entwicklungsländern

Lage der Menschen in Afghanistan 2 1/2 Jahre nach dem Abzug der NATO-Truppen

Referent: Dr. Ataulah Zulfacar

In diesem Workshop wird Dr. Ataulah Zulfacarüber die Entstehung und Situation der afghanischen Flüchtlinge berichten. Es handelt sich um die größten Geflüchtetenzahlen nach dem 2. Weltkrieg. Zudem referiert er über die Arbeit des Ärztevereins für Afghanische Flüchtlinge e.V  sowie über die Entwicklung der katastrophalen Lage der afghanischen Bevölkerung in den letzten zwei Jahren und über seine bevorstehende Reise nach Afghanistan berichten.
Eine weitere Perspektive, die in dem Workshop zur Sprache kommen soll, sind Menschenrechte besonders für Frauen und was man von Deutschland aus machen könnte.

Referent: Dr. Ataulah Zulfacar, Ärzteverein für Afghanische Flüchtlinge e.V

Nukleare Rüstung am Brennpunkt Korea

Referentin: Dr. So Young Ryou

Die militärischen Spannungen zwischen Nord- und Südkorea haben seit dem 22. November 2023 stark zugenommen, als Südkorea Teile des Waffenstillstands aussetzte und Nordkorea am selben Tag seinen Rücktritt vom Abkommen ankündigte. Es wird erwartet, dass die Spannungen weiter eskalieren werden, wenn die beiden Koreas in Zukunft militärische Maßnahmen ergreifen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein unbeabsichtigter Konflikt zu einem Krieg eskaliert, ist ebenfalls gestiegen. Das trilaterale Militärbündnis aus Südkorea, Japan und den Vereinigten Staaten haben 250 Militärübungen im Jahr 2022 durchgeführt und mehr als doppelt so viele im Jahr 2023 mit der Stationierung von Atom-U-Booten mit Nuklearsprengköpfen und den Einsatz strategischer Offensivwaffen. Nordkorea antwortet mit Testen der Raketen und ballistischen Interkontinentalraketen direkt danach, so dass sich diese militärischen Kriegsspiele gegenseitig verstärken.

In dem Workshop spricht die Referentin Dr. So Young Ryou über den 70 Jahre andauernden Krieg zwischen Nordkorea und den USA. Weitere Themengebiete, die in dem Workshop behandelt werden, ist die US-amerikanische Militärstrategie im Indopazifischen Raum gegen China sowie das militärische Bündnis zwischen Südkorea, Japan und USA und die Eskalation der militärischen Kriegsübungen bis zur atomaren Aufrüstung beiderseits.

Referentin: Dr. So Young Ryou

Abschiebungen im Kontext stationärer Behandlung

AK Flucht und Asyl

Abschiebungen aus Krankenhäusern und Kliniken sind schlecht dokumentiert. Es gibt keine keine systematische Erfassung und keine belastbaren Zahlen für das Bundesgebiet. Dabei dürft die Zahlen sogar noch steigen. Der Rechtsruck in der Politik führt schon jetzt zu einer rigideren Abschiebepraxis und weiterer Entrechtung von Schutzsuchenden.

Der IPPNW Arbeitskreis Geflüchtete und Asyl hat im Dezember 2023 eine erste unabhängige bundesweite Melde- und Informationsstelle geschaffen, über die wir Vorfälle von Abschiebungen und Abschiebeversuchen im Kontext stationärer Behandlung  dokumentieren und Klinikpersonal über ihre Rechte und Möglichkeiten aufklären.

In dem Workshop stellen wir unsere Initiative vor und animieren zum Mitmachen. Wir werden eine erste Bilanz nach 4 Monaten ziehen und uns vor allem aber austauschen, wie wir das Thema in unseren Berufsalltag ansprechen und sensibilisierend wirken können.

Input: AK Geflüchtete und Asyl

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