Bildungsreise nach Kasachstan

Wir können die Zukunft nur verändern, wenn wir die Vergangenheit kennen: Drei junge Menschen der IPPNW hatten die Chance, sich auf einer Bildungsreise nach Kasachstan mit anderen zu vernetzen, um gemeinsam die nukleare Geschichte Kasachstans zu erforschen.

Kasachstan, ein ehemaliges Atomwaffentestgebiet der Sowjetunion, ist in vielerlei Hinsicht ein spannendes Ziel für eine Bildungsreise. Wir, Dilan, Juliane und Olivia, haben es vor allem in Hinblick auf die nukleare Geschichte des Landes besucht. War hatten im Rahmen dieser Reise die Chance, mit verschiedenen Akteur*innen der nuklearen Abrüstung in Kasachstan zusammenzukommen.  

Gemeinsam mit der kasachischen Initiative STOP (Steppe Organization for Peace: Qazaq Youth Initiative for Nuclear Justice), ICAN Deutschland und weiteren Partnerorganisationen aus Deutschland wurde ein umfangreiches Programm zusammengestellt. Dabei sprachen wir unter anderem direkt mit Überlebenden und regionalen Expert*innen und konnten so die langfristigen Auswirkungen der Atomwaffentests erforschen und diskutieren. Das Programm umfasste außerdem Gespräche mit Repräsentant*innen des Ministerium für auswärtige Angelegenheiten und lokalen Aktivist*innen sowie die Auseinandersetzung mit den medizinischen Folgen der Atomwaffentests.

Danke an all die Menschen, die Olivia, Dilan und Juliane mit ihrer Spende die Teilnahme an dieser transformativen Bildungsreise ermöglicht haben! Herzlichen Dank, dass Sie sich gemeinsam mit uns für nukleare Gerechtigkeit und eine Welt ohne Atomwaffen einsetzen!

Weitere Informationen zur Reise finden Sie hier.

Die Reise

Während der Reise haben die Teilnehmenden für jeden Tag einen Bericht geschrieben. Diese finden Sie hier.

Die Gruppe trifft sich weiterhin in unregelmäßigen Abständen, um über Atomwaffentests, die Reise, weitere Projekte und und und zu sprechen und in Kontakt zu bleiben.

Artikel über die Reise

Einer der Teilnehmenden, Bennet Rietdorf, hat im Nachgang einen Artikel über die Atomwaffentests und die Überlebenden im WDR veröffentlicht: Verstrahlt und vergessen? Opfer sowjetischer Atomtests kämpfen um Anerkennung.

Zudem wurde in einigen Zeitungen über die Reise berichtet. Hier ein Beispiel aus Kasachstan (The Astana Times) und ein Beispiel der deutschen Lokalpresse.

Auch in den Mitgliedsmagazinen der IPPNW (FORUM 178, S.14) und der Naturfreunde Deutschland (NATURFREUNDiN 3-24, S.18-19) schienen Reiseberichte.

Das Buch zur Reise

Im Anschluss an die Reise startete ein weiterer Teilnehmer, Yannick Kiesel, ein Buchprojekt: er wollte das Gelernte auch für Menschen in Deutschland zugänglich machen. Daraus entstand ein Sammelband mit Artikeln von und Interviews mit Überlebenden, Aufsätzen von kasachischen Wissenschaftler*innen und eine Reflexion von Teilnehmenden der Reise zu ihren Erfahrungen und der Rolle der deutschen Zivilgesellschaft und der Reisegruppe.

Buch: Kasachstans nukleares Erbe. Die vergessenen Stimmen der sowjetischen Atomtests.

Das Buch kann hier im Shop der IPPNW bestellt werden

Der Kauf eines Exemplares sorgt nicht nur für eine spannende Abendlektüre - er hilft uns zudem dabei, auch in Zukunft Projekte wie die Bildungsreise zu unterstützen und zu organisieren. Damit wir das Wissen über die Folgen von Atomwaffenexplosionen und den Aktivismus gegen diese Waffen in die jüngeren Generationen weitertragen.

Die Teilnehmerinnen der IPPNW

Ich bin Dilan, 25 Jahre alt, komme aus Düsseldorf und nehme als Mitglied der IPPNW an der Bildungsreise nach Kasachstan teil. Ich studiere Medizin im 10. Semester und habe im Rahmen meines Studiums die IPPNW und ICAN kennengelernt. Atomwaffen sind eine große Bedrohung für unsere Gesundheit und Sicherheit, die mir lange Zeit nicht bewusst war. Als Medizinstudentin und zukünftige Ärztin ist es in meinem Interesse über diese Gefahr aufzuklären. Deswegen möchte ich mehr über das Thema lernen und vor Ort mit Betroffenen sprechen. Ich plane die Bildungsreise mit einem Theaterprojekt kreativ zu begleiten. Ich freue mich schon darauf von den Erlebnissen und dem Erlernten zu berichten.

Mein Name ist Juliane und ich arbeite bei der IPPNW als Campaignerin für nukleare Abrüstung, zudem bin ich im ICAN-Vorstand aktiv. Bei der IPPNW betreue das Projekt To Survive is to Resist zu den Überlebenden der weltweiten Atomwaffentests. Zudem bin ich derzeit die Ansprechpartnerin für die Studiarbeit der IPPNW. Deshalb freue ich mich sehr, dass wir mit ICAN diese Bildungsreise machen können, die jungen Menschen Einblicke in die Folgen der Atomtests gibt und das Gespräch mit Betroffenen ermöglicht. Ich denke, dass diese Reise nach Kasachstan und die Kooperation mit STOP eine tolle Chance für neue Freundschaften sind. Denn nur gemeinsam können wir eine sichere und friedliche Welt für alle Menschen erreichen.

Hallo, mein Name ist Olivia und ich bin Medizinstudentin im letzten Studienjahr. Derzeit konzentriere ich mich auf meine Doktorarbeit, in der ich die psychische Gesundheit bestimmter gefährdeter Gruppen in Zeiten politischer Unsicherheit unter- suche. Neben meiner Forschung belege ich auch Universitätskurse in Kunstgeschichte und Philosophie, um mehr über die Analyse und das Erzählen von Geschichten (insbesondere im Zusammenhang mit Gesundheit) zu lernen. In meiner Freizeit gehe ich gerne ins Kino und probiere neue Lokale in Berlin aus. Während der Reise nach Kasachstan werde ich mich auf die Erstellung eines Videoprojekts konzentrieren und untersuchen, wie die Bedrohung durch Atomwaffen erzählt werden kann.

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Ansprechpartnerin

 

 

 

 

 


Juliane Hauschulz

Referentin für nukleare Abrüstung
Kontakt

Atomwaffentests in Kasachstan

Weltweit gab es über 2.000 Atomwaffentests. Allein in Kasachstan, in Semipalatinsk, führte die ehemalige Sowjetunion innerhalb von 40 Jahren insgesamt 467 solcher Tests durch, 120 davon oberirdisch, 347 unterirdisch. Dabei wurde keinerlei Rücksicht auf die Folgen für die lokale Bevölkerung genommen. Mehr Informationen finden Sie hier.

To Survive is to Resist

Die IPPNW hat im Juni 2023 das Projekt To Survive is to Resist gestartet. Es soll den Überlebenden der Atomwaffeneinsätze und –tests eine Stimme in der deutschen Öffentlichkeit geben und ihre Perspektive in Debatten einbringen, von denen sie derzeit ausgeschlossen sind. Wir wollen die Menschen über die bereits heute bestehenden, massiven Probleme aufgrund von Atomwaffen aufklären. Wir wollen erreichen, dass Deutschland sich an der Unterstützung von Überlebenden und der Umweltsanierung betroffener Gebiete beteiligt. 
Weitere Informationen zu diesem Projekt, in dessen Rahmen auch die Kasachstanreise unterstützt wurde, finden Sie hier.

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