Fakten zum Atomwaffensperrvertrag

Frequently Asked Questions (FAQ)

Der Atomwaffensperrvertrag ist offiziell der "Nukleare-Nicht-Verbreitungs-Vertrag" (NVV). In englischer Sprache heißt er "Nuclear Non-Proliferation Treaty" (NPT)

Der NVV hat drei sogenannten "Säulen", auf denen das Nichtverbreitungssystem aufgebaut wurde:
1. Nichtverbreitung: Der Verzicht aller Staaten die nicht im Besitz von Atomwaffen sind auf den Erwerb von Atomwaffen und der Verzicht der Atomwaffenstaaten auf die Weitergabe von Atomwaffen;
2. Abrüstung: Die Verpflichtung der Atomwaffenstaaten, ihre Arsenale abzubauen und einen Vertrag über die Abschaffung aller Atomwaffen abzuschließen;
3. Atomenergie: Die Verpflichtung der Atomwaffenstaaten allen anderen Staaten zu helfen, Technologien, Wissen und Materialien für die zivile Nutzung der Atomenergie zu erhalten.

Der Vertrag wurde 1968 abgeschlossen und trat 1970 in Kraft.

Bis jetzt sind 188 Staaten dem Vertrag beigetreten, zuletzt Kuba (2002) und Timor Leste (2003). Drei Staaten haben nie den Vertrag unterzeichnet: Indien, Pakistan und Israel. Nordkorea hat 2003 sein Austreten aus dem Vertrag angekündigt. Das Austreten wurde jedoch von der Konferenz der Vertragsparteien noch nicht anerkannt.

Seit 1970 wird alle fünf Jahre der Erfolg (oder Misserfolg) des Vertrages überprüft. 1995 wurde der Vertrag unbefristet verlängert. Zwischen diesen vierwöchigen Überprüfungskonferenzen (Review Conferences) gibt es jährlich eine zweiwöchige Vorbereitungskonferenz (Preparatory Committee).

Bei den Überprüfungskonferenzen versuchen die Vertragsparteien eine einstimmige Schlusserklärung zu verabschieden. Dies ist in den Jahren 1975, 1985 und 2000 erfolgt, jedoch nicht in 1980, 1990 und 1995. Die Frage, ob die Atomwaffenstaaten ihre Abrüstungs-Verpflichtung nachkommen, führt ebenso zu Kontroversen, wie die Themen Atomteststopp, Entwicklung neuer Atomwaffen, Sicherheitsgarantien und Zusammenarbeit bei der zivilen Nutzung der Atomenergie.

Im Jahr 2000 vereinbarten die Vertragspartei 13 praktische Schritte, um mehr Fortschritt für die Abrüstung zu erreichen und die Nichtverbreitung zu stärken.

zurück

Ansprechpartner*innen

Xanthe Hall. Foto: IPPNW

Xanthe Hall
Abrüstungsreferentin, IPPNW-Geschäftsstellenleiterin
Expertin in Fragen zu Atomwaffen
Tel. 030 / 698074 - 12
Kontakt

Juliane Hauschulz

Juliane Hauschulz
Projektmitarbeiterin "To Survive is to Resist", Atomwaffen und nukleare Abrüstung
Tel. 030-698074 - 12
Kontakt

Lars Pohlmeier. Foto: IPPNW

Dr. med. Lars Pohlmeier
IPPNW-Vorsitzender
Kontakt

Materialien

Navigation