IPPNW-Pressemitteilung vom 12. Juni 2025

IPPNW begrüßt Debatte über Friedenspolitik statt Aufrüstung

SPD-Friedensmanifest

Die Friedensorganisation IPPNW begrüßt das SPD-Friedensmanifest als Anstoß für eine längst überfällige Debatte über Alternativen zur Hochrüstungspolitik von Bundesregierung und EU. Der russische Angriffskrieg hat das NATO-Bündnis in eine Eskalationsspirale getrieben, die es zu stoppen gilt.  Deshalb unterstützt die IPPNW unter anderem die Ablehnung der Stationierung neuer US-Mittelstreckenraketen in Deutschland, die einen neuen Rüstungswettlauf befeuern würde. In der Kampagne „Friedensfähig statt erstschlagfähig. Für ein Europa ohne Mittelstreckenwaffen!“ setzt sich die IPPNW mit mehr als 50 zivilgesellschaftlichen Organisationen für einen Stopp der geplanten Stationierung ein. 

Die IPPNW, als Verein von Ärzt*innen und Beschäftigten aus dem Gesundheitswesen, teilt die Forderungen nach Diplomatie und einer "Rüstungskontroll- und Abrüstungspolitik". Die Bundesregierung solle sich unter anderem dafür einsetzen, dass die Regierungen der USA und Russlands den New-START-Vertrag verlängern. Der Abrüstungsvertrag reduziert die Zahl der Atomsprengköpfe auf strategischen Trägersystemen und begrenzt die Zahl der Interkontinentalraketen sowie U-Boot-gestützten Raketen und Langstreckenbomber. Der Abrüstungsvertrag ist das einzige noch verbliebene große Abkommen zur Rüstungskontrolle zwischen den USA und Russland. Es wurde 2021 vom damaligen US-Präsidenten Joe Biden um fünf Jahre verlängert. Russlands Präsident Wladimir Putin hat "New START" im Jahr 2023 „vorübergehend“ ausgesetzt.

Ein weiterer wichtiger Schritt zur Risikominderung, der auch in dem Friedensmanifest gefordert wird, ist der Verzicht auf einen Ersteinsatz von Atomwaffen: Die Bundesregierung solle sich dafür einsetzen, dass die drei westlichen Atommächte USA, Großbritannien und Frankreich gemeinsam mit China auf Russland zugehen und eine entsprechende Doktrin vereinbaren. China hat in seiner Einsatzdoktrin für Atomwaffen das Verbot für den Ersteinsatz schon verankert. In dem chinesischen 12-Punkte-Plan zur Beendigung des Ukrainekrieges heißt es: „Atomwaffen dürfen nicht eingesetzt und Atomkriege dürfen nicht geführt werden.“ 

„Die Verhinderung eines Atomkrieges und die Beendigung des Ukrainekrieges gehören zusammen und müssen für die Bundesregierung oberste Priorität haben. Um Druck auf Russland auszuüben, brauchen wir China und weitere Staaten des globalen Südens. Die Gefahr der Eskalation des Ukrainekrieges, das massenhafte Sterben von Soldaten und Zivilist*innen und die fortgesetzte Zerstörung der Ukraine zeigen, dass eine Lösung des Konflikts auf dem Schlachtfeld nicht möglich ist. Die Forderung der Unterzeichner*innen des SPD-Friedensmanifests weist in die richtige Richtung: Die Kriegslogik muss unterbrochen und durch Verhandlungen und Diplomatie ersetzt werden“, erklärt die IPPNW-Vorsitzende Dr. med. Angelika Claußen.

Weitere Informationen zur Kampagne „Friedensfähig statt erstschlagfähig. Für ein Europa ohne Mittelstreckenwaffen!“ Finden Sie unter https://friedensfaehig.de

Kontakt:
Angelika Wilmen, IPPNW-Friedensreferentin, Tel. 030 698074-13

zurück

Ansprechpartner*innen

Angelika Wilmen

Angelika Wilmen
Referentin für Friedenspolitik
Tel. 030 / 698074 - 13
Email: wilmen[at]ippnw.de


Dr. Jens-Peter Steffen

Kontakt zur Kooperation für den Frieden
Email: steffen[at]ippnw.de

Materialien

Flyer "Gaza: Nein zum Angriff auf das humanitäre Völkerrecht!"

Bestellen | Herunterladen

Faltblatt

Für ein Deutschland ohne Mittelstreckenwaffen: Vierseitiges Faltblatt gegen die Stationierung von Mittelstreckenwaffen in Deutschland.

Download | Bestellen

Waffenstillstand und Frieden für die Ukraine (Paper))

Waffenstillstand und Frieden für die Ukraine
7. überarbeitete Auflage, November 2024
Überblick über bestehende Vorschläge und mögliche Schritte, den Krieg in der Ukraine durch Diplomatie statt durch Waffen zu beenden
PDF
| Im Shop bestellen

 

Risiken und Nebenwirkungen von Waffenlieferungen: Warum Waffen nicht zu einer Lösung beitragen

PDF | Im Shop bestellen

Risiken und Nebenwirkungen: Wie Militär und Krieg die Klimakatastrophe befeuern
Deutsch | English | im Shop bestellen

Klimakatastrophe und Aufrüstung: Plädoyer für eine neue, zivile Sicherheitspolitik
Klimakatastrophe und Aufrüstung:
Plädoyer für eine neue, zivile Sicherheitspolitik

PDF | im Shop bestellen


IPPNW-Report „Humanitäre Folgen von Drohnen“
PDF | auf Issuu lesen
Im Shop bestellen


IPPNW-Report Body Count - Opferzahlen nach 10 Jahren Krieg gegen den Terror
Opferzahlen nach 10 Jahren "Krieg gegen den Terror"
Internationale Ausgabe, deutsch
(PDF)

Navigation