IPPNW-Pressemitteilung vom 25. April 2021

Gegen Atomwaffen und für eine konsequente Verfolgung der Klimaziele

IPPNW-Jahrestreffen 2021

25.04.2021 Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW hat die künftige Bundesregierung auf ihrer virtuellen Mitgliederversammlung am Wochenende aufgefordert, dem Atomwaffenverbotsvertrag (AVV) beizutreten und die Opfer des Uranbergbaus in Deutschland zu entschädigen. Darüber hinaus verlangen die Mediziner*innen eine konsequente Verfolgung der Klimaziele des Pariser Abkommens, auf der Basis eines sparsamen und effizienten Umgangs mit Energie, einer Energieproduktion aus erneuerbaren Quellen mit einer möglichst positiven ökologischen, sozialen und gesundheitlichen Bilanz.

Als ersten Schritt vor dem Beitritt zum AVV solle die Bundesregierung dessen Artikel 6 anerkennen: Die Verpflichtung eines Staates, den Opfern von Atomwaffen auf dem eigenen Hoheitsgebiet zu helfen. So haben die heute in Deutschland lebenden Opfer des ehemaligen Atomwaffenprogramms der Sowjetunion durch den Uranbergbau, bisher keine Kompensation oder Unterstützung durch das damals zuständige Bergbauunternehmen bekommen. Hier könne Deutschland mit gutem Beispiel vorangehen, indem es sich an die Inhalte des internationalen Völkerrechtsvertrags halte, so wie es in der Vergangenheit bereits andere Staaten vor dem eigentlichen Beitritt zum Vertrag getan haben.

Deutschland trage darüber hinaus eine große Verantwortung im Hinblick auf den Klimawandel. „Ohne den zügigen Ausbau der erneuerbaren Energieproduktion, gekoppelt an massive Investitionen in Speicher- und Wiederverstromungstechnologien, ist die Energiewende und damit die Einhaltung der Klimaziele von Paris nicht zu bewältigen“, betont Dr. Angelika Claußen, Co-Vorsitzende des am Wochenende neu gewählten Vorstands. Aus diesem Grund sei es notwendig, klimaschädliche Subventionen zu stoppen und auf den zügigen Ausbau einer Kreislaufwirtschaft zu setzen. Bei den Vorstandswahlen wurden Dr. Angelika Claußen und Dr. Lars Pohlmeier zu neuen Co-Vorsitzenden der IPPNW gewählt. Angelika Claußen ist niedergelassene Ärztin für Psychiatrie und Psychotherapie. Lars Pohlmeier arbeitet als Internist und Hausarzt bei Bremen.

Die Mitglieder der Ärzt*innenorganisation stimmten außerdem mit knapp 90 Prozent für eine grundlegende Satzungsänderung. Eine große Mehrheit fand zudem die Aufforderung an den Vorstand die Debatte über eine Vereinsöffnung zu führen, damit zukünftig alle in Gesundheitsberufen tätige Personen Mitglied der IPPNW werden können.

 

Kontakt:
Lara-Marie Krauße, krausse@ippnw.de, Tel. 030 698074-15

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