IPPNW-Pressemitteilung vom 13.4.2014

Kooperation statt Konfrontation von EU und Russland

IPPNW-Jahrestreffen in Dresden

13.04.2014 Die deutsche Sektion der IPPNW forderte auf ihrem Jahrestreffen vom 11.-13. April 2014 in Dresden angesichts des bedrohlichen Machtkampfs um die politische, ökonomische und militärische Vorherrschaft in Osteuropa alle militärischen Drohgebärden zu beenden. Stattdessen müsse die Suche nach einem politischen Ausgleich vorangetrieben werden. Dabei sollten die sozialen und kulturellen Ansprüche der betroffenen Bevölkerung sowie deren berechtigte Sicherheitsbedürfnisse berücksichtigt werden.

Gast des IPPNW-Jahrestreffens war Roman Dolgov von der russischen Sektion der IPPNW und Arctic Sunrise-Aktivist, der letztes Jahr nach einer Protestaktion von Greenpeace in Russland inhaftiert war. Dolgov warb eindringlich für einen Dialog mit russischen Entscheidungsträgern. Der Prozess nuklearer Abrüstung sei hochgefährdet, Abkommen und Verträge zur Zusammenarbeit zwischen EU und Russland zur nuklearen Sicherheit seien von dem Konflikt betroffen.

Die etwa 90 IPPNW-Delegierten forderten außerdem alle deutschen Finanzinstitute auf, die Investition in Herstellerfirmen von Atomwaffenkomponenten oder –Trägersystemen zu unterlassen bzw. zu beenden. Zu diesem Zweck beteiligt sich die IPPNW an der deutschen Kampagne „Atomwaffen – Ein Bombengeschäft. Acht deutsche Finanzinstitute sind mit insgesamt knapp 7,6 Mrd. in die Finanzierung von Atomwaffenherstellern verstrickt. Platz 2 nach der Deutschen Bank mit 3,6 Milliarden Euro belegt die Commerzbank, die über Beziehungen zu neun Atomwaffenherstellern im Umfang von ca. 1,8 Milliarden Euro verfügt. Der Allianz-Versicherungskonzern, auf Platz 3, verwaltet selbst bzw. treuhändlerisch Vermögenswerte an 12 Atomwaffenherstellern im Umfang von 1,1 Mrd. Euro.

Kontakt: Angelika Wilmen, Mobil 0162 – 205 79 43, Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW), Körtestr. 10, 10967 Berlin

zurück

Stellenangebote

Bundesfreiwilligendienst

Die IPPNW sucht eine*n Bundesfreiwillige*n zur Unterstützung des Vereins in der Öffentlichkeitsarbeit und Verwaltung, ab dem 1. August 2024, für 38 Wochenstunden, für bis zu einem Jahr.

ippnw blog

Warum Tschernobyl auch heute noch aktuell ist

Vor 38 Jahren, am 26.4.1986, explodierte der Reaktor Nr. 4 des ukrainischen AKWs in Tschernobyl, nahe der Grenze zu Weissrussland. Die anschließende radioaktive Wolke betraf weite Teile Europas und brachte uns allen die Gefährlichkeit und Unbeherrschbarkeit der Atomenergie ins Bewusstsein.

Mehr...

Navigation