IPPNW-Pressemitteilung vom 17. März 2022

Mediziner*innen in Russland und der Ukraine rufen zum Frieden auf

Gemeinsame Erklärung der Internationalen Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges

Die russische und die ukrainische Sektion der International Physicians for the Prevention of Nuclear War (IPPNW) haben heute eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, in der sie sich gegen den Krieg in der Ukraine aussprechen und vor einer weiteren Eskalation bis hin zum Atomkrieg warnen. Die Erklärung vereint die Mediziner*innen über die Kriegsgrenzen hinweg und baut auf dem Grundsatz der ärztlichen Pflicht, Menschen gleichberechtigt und ohne Vorurteile zu helfen. Sie betont zudem die tiefe Verbindung zwischen Russland und Ukraine: familär, kulturell und ökonomisch.

„In einer Zeit, wo Russland und die Ukraine durch einen Krieg blutig auseinandergerissen werden, heben Ärzt*innen in beiden Ländern nun ihre Stimme für den Frieden. Das ist einzigartig,“ kommentiert Dr. Lars Pohlmeier, Vorsitzender der deutschen Sektion der IPPNW.

Die Organisation Internationalen Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges hatte bereits 1985 den Friedensnobelpreis für ihre Aufklärungsarbeit zu den medizinischen und humanitären Folgen eines Atomkrieges bekommen. Damals bestand während des Kalten Krieges akute Gefahr eines atomaren Angriffs. Die russische und die ukrainische Sektion der IPPNW wiederholen heute Ihre Warnung indem sie die Folgen eines nuklearen Desasters, schon durch die Detonation einer einzigen Atomwaffe, beschreiben.

In ihrer Erklärung rufen die Mediziner*innen die Verantwortlichen der Konfliktparteien, inklusiv der USA, dazu auf, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um konstruktive und effektive Verhandlungen über Frieden in der Ukraine zu beschleunigen, um ukrainische und russische Menschenleben zu retten.

Das Statement wurde nicht öffentlich namentlich unterzeichnet, um die Ärzt*innen auf beiden Seiten zu schützen.

 

Die komplette Erklärung finden Sie hier zum Nachlesen:
https://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Atomwaffen/20220317_Statement_IPPNW_Ukraine_Russland_deutsch_final.pdf

 

Kontakt:
Lara-Marie Krauße (IPPNW-Pressereferentin), Tel.: 030 698074-15, E-Mail: krausse@ippnw.de

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