Kenia

von Eva-Maria Arndt

Ich war im von Mitte August bis Mitte Oktober in Kenia im Rahmen des f&e Projekts.


Meine Famulatur habe ich auf der gynäkologischen Station des staatlichen Krankenhauses in Kilifi absolviert.  Die Stadt Kilifi liegt direkt an der Küste, nördlich von Mombasa. Ich hatte Glück und konnte bei einer der Ärztinnen unterkommen, die mir oft geholfen hat das kenianische Krankensystem zu verstehen.


Die Arbeit auf der Station hat mir viel Spaß gemacht und war sehr ereignisreich. Ich war oft im Kreißsaal, wo mir von den Hebammen gezeigt wurde, wie man Kinder auf die Welt holt. Auch durfte ich oft im OP assistieren und die Ärzte haben mir immer viel erklärt. Jeden Donnerstag war ich bei der Chefarztvisite dabei und musste auch manchmal selber ein Referat vortragen, das war ganz schön schwierig. Generell habe ich sehr viel gelernt, denn als große weiße Frau fällt man immer auf und musste mich immer auf Fragen gefasst machen.
Neben mir waren auch noch einige kenianische Famulanten dort. Mit denen ich auch öfters mal außerhalb des Krankenhauses etwas unternommen habe.


Nach meiner Famulatur in Kilifi bin ich dann ganz in den Norden von Kenia nach Kakuma in Missions Krankenhaus gefahren, was ganz anders ist als Kilifi. Kakuma beherbergt eines der größsten Flüchtlingslager der Welt und trotzdem war das Krankenhaus oft sehr leer, da die Behandlungen so teuer sind, dass viele es sich kaum leisten können. Zudem ist das Röntgengerät defekt, das Labor kann gerade keine Blutbilder machen und die Tuberkulosmedikamente sind seit 2 Monaten nicht geliefert worden, die Mittel mit denen hier gearbeitet wird, sind also begrenzt, aber dennoch leisten die Leute hier jeden Tag ihr Bestes.


Hier habe ich zum ersten Mal richtig unterernährte Kinder gesehen und wurde mit Schlangenbissen und Skorpionstichen konfrontiert. Ich habe mich meist an den einzigen Arzt des Krankenhauses gehalten, der sehr viel Spaß daran hatte mich jeden Tag eine Stunde in tropischen Krankheiten zu unterrichten. Das hat mir super gefallen. In der restlichen Zeit habe ich dann viele Wunden versorgt oder den Schwestern beim Medikamente verteilen geholfen. Somit war mein soziales Projekt eher eine zweite Famulatur.


Da Kakuma in einer wüstenähnlichen Region liegt, können es schon mal locker über 40 Grad werden und auch in der Nacht nimmt die Temperatur nur selten ab. Ich trinke hier oft fast 5 Liter Wasser am Tag.  


Ich sehne mich nach dieser Zeit vor allem nach einer ordentlichen Dusche und freue mich, dass ich in Deutschland nicht jeden Tag Heiratsanträge bekomme, die die Männer oft sehr offensiv und ehrgeizig verfolgen, was sehr unangenehm ist.
    

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