Japan

Japan war eine gute Erfahrung für mich. Durch den International Peace Course, die japanische IPPNW und andere Friedensgruppen habe ich viel über die japanische Friedenspolitik gelernt. Die Gruppen verstehen sich zum Teil untereinander nicht so gut, waren aber alle sehr lieb zu mir. Ich hatte so die Gelegenheit verschiedene Sichtweisen zur Friedens- und Atompolitik kennenzulernen und verschiedene Ansatzpunkte, an denen die Menschen arbeiten und mir so selbst eine Meinung zu bilden.


Der International Peace Course hat mir besonders gut gefallen. Es kamen StudentInnen aus Japan und aus aller Welt und wir haben zusammen Seminare über Frieden, Krieg, Rassismus, Atompolitik und interkulturelle Kommunikation besucht. Abends und am Wochenende haben die japanischen StudentInnen oft noch was mit uns unternommen, wie Karaoke singen, Feuerwerk machen oder nach Miyajima zum berühmten und schönen Schrein zu gehen.


Ich habe im Rahmen des Programmes der japanischen IPPNW Okunijima, eine Insel mit vielen freilaufenden Hasen und Ruinen von früheren Giftgasanlagen; Nagasaki; RERF (Radiation Effects Research Foundation) und ein Altenheim von Atombomben überlebenden besucht.

Außerhalb des Programmes der japanischen IPPNW habe ich unter anderem eine Demo gegen Atomkraft, einen Kongress zu den Militärbasen auf Okinawa und einen Erholungsort für Familien aus Fukushima besucht.

Durch die Famulatur am University Hospital von Hiroshima habe ich das japanische Gesundheitssystem besser kennengelernt. Ich war hauptsächlich in der diagnostischen Radiologie, aber auch einige Tage in der onkologischen Radiotherapie. Die ÄrztInnen waren sehr freundlich und hilfsbereit mir gegenüber und haben mir bei Problemen auch schnell eine Sekretärin an die Seite gestellt und mir auch ein Fahrrad geliehen. In Japan dürfen StudentInnen noch nicht so viel selber machen, weil sie nach den 6 Jahren Medizinstudium 2 Jahre Residency vor der Spezialisierung haben. Daher durfte ich vor allem zusehen und zuhören.

In meiner Freizeit habe ich mich mit Freuden getroffen und viele schöne Tempel und Schreine besucht und bin abends auch mal in eine Bar, ins Kino oder in ein Geisterhaus gegangen. Die ÄrztInnen haben mich zu einem Baseballspiel eingeladen.

Während des International Peace Course habe ich bei einer Gastfamilie gewohnt, die sehr nett zu mir waren und auch zwei andere Gaststudentinnen in der Zeit bei ihnen wohnen hatten. Danach habe ich in einem Einzimmerapartment gewohnt.

Ich habe also andere Seiten von Japan kennengelernt, als wenn ich als normale Touristin nach Japan gekommen wäre und bin sehr froh darüber. Ich bin sehr vielen lieben Menschen begegnet und habe neue Freunde gefunden.



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Anprechpartnerin

 

Anne Jurema
Referentin "Soziale Verantwortung"
Tel. 030/698074 - 17
Email: jurema[at]ippnw.de

Handzettel

Zitate

„Ich empfinde es als großes Glück, dass ich als Medizinstudent aus Nepal die Chance hatte, eine völlig andere Welt kennen zu lernen. Ich habe durch meinen Aufenthalt in Deutschland eine ganz neue Vorstellung von der Welt und von Menschen bekommen. Und ich bin glücklich, dass es sogar schon in meine Aktivitäten einfließt. Ich hoffe, dass alles, was ich gelernt habe, meinen Horizont öffnen wird und mir hilft, als Arzt in größeren Perspektiven zu denken“. (Medizinstudent Mohan Bhusal aus Nepal, 2012)

„Aber auch andere Ärzte beeindruckten mich sehr, wenn sie z.B. weit nach Feierabend, also außerhalb der ohnehin gering bezahlten Arbeitszeit, versuchten eine Lösung für die Kostenübernahme lebensnotwendiger Eingriffe, die sich die Patienten ohne Unterstützung nicht leisten könnten, zu finden. Es ist kaum möglich, die nötige Ankennung für so viel Berufsethos und großartige Leistungen mit ein paar Worten auszusprechen. Ich wünsche mir nur, dass mehr Menschen das Glück haben, solch wunderbare Ärzte kennenzulernen... (Medizinstudentin Christin Lorenz in Bosnien und Herzegowina, 2014).

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