Die Friedensnobelpreisträgerorganisation IPPNW fordert die Bundesregierung auf, der Resolution „Effects of Nuclear War on Public Health“ in der Weltgesundheitsversammlung (WHA) zuzustimmen. Die Resolution ist ein bedeutender Baustein im internationalen Engagement für atomare Abrüstung und den Schutz der öffentlichen Gesundheit.
Die Resolution beauftragt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die gesundheitlichen und umweltbezogenen Auswirkungen eines Atomkrieges systematisch zu untersuchen und die Forschung auf diesem Gebiet erheblich auszuweiten. Konkret sollen die wegweisenden WHO-Berichte von 1983, 1987 und 1993 zu den Gesundheitsfolgen von Atomkrieg und Atomtests aktualisiert werden.
„Diese Resolution ist ein wichtiger Schritt hin zu einer evidenzbasierten Auseinandersetzung mit den katastrophalen Konsequenzen eines Atomkrieges“, sagt Dr. Angelika Claußen, Vorsitzende der IPPNW Deutschland. „Die Bundesregierung ist gefordert, sich an die Seite der Wissenschaft zu stellen und nicht aus falscher Rücksichtnahme auf die Atommächte die Auseinandersetzung mit den Fakten zu behindern.“
Die IPPNW hat sich im Vorfeld der Weltgesundheitsversammlung gemeinsam mit Partnerorganisationen intensiv für die Annahme der Resolution eingesetzt. Dr. Claußen erklärt: „Als medizinisches Fachpersonal sehen wir uns in der Verantwortung, auf die verheerenden humanitären Folgen eines Atomkrieges hinzuweisen – und uns für deren Prävention einzusetzen. Die Angst vor der atomaren Apokalypse ist aktueller denn je. Die Verhütung eines Einsatzes von Atomwaffen muss Leitlinie in der Sicherheitspolitik der Bundesregierung sein.“
Ein gemeinsamer Leitartikel von 132 medizinischen Zeitschriften hatte unter dem Titel „Ending nuclear weapons, before they end us“ (Atomwaffen abschaffen, bevor sie uns vernichten) die Verabschiedung dieser Resolution gefordert. Der Leitartikel wurde von einer Gruppe von angesehenen Wissenschaftler*innen und Ärzt*innen unterzeichnet.
Kontakt:
Marek Voigt, IPPNW-Pressereferent, Tel. 030/698074-15
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