Ein Geschäft mit dem Tod

Protestaktion gegen Rüstungsexporte

21.06.2012 Ein mit einem Bundeswehrtarnnetz getarnter Mercedes auf dem Potsdamer Platz in Berlin und eine Drahtpuppe, die einen durch Waffengewalt Verwundeten in einem Rollstuhl darstellte, lenkten den Blick der Passanten auf eine Protestaktion von Berliner Friedensgruppen. Vertreter der IPPNW und pax christi demonstrierten gegen die deutsche Praxis der Rüstungsexporte und die Beteiligung deutscher Firmen am Geschäft mit dem Tod. Über die Fahrzeugproduktion für die Sparte "Mercedes Military" liefert zum Beispiel die Daimler-AG in menschenrechtsverletzende und kriegsführende Staaten.

In den vergangenen Jahren wurden militärische Nutzfahrzeuge unter anderem an Ägypten, Algerien, Angola, Irak, Kuwait, Libyen, Marokko, Pakistan, Saudi-Arabien, Syrien, Tunesien, Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate geliefert. Die libyische Armee benutzte im März 2011 Daimler Actross 4860 Panzertransporter für ihren Vormarsch in Richtung Bengazi.

Daimler ist außerdem Hauptaktionär des drittgrößten europäischen Rüstungskonzerns EADS. EADS stellt u.a. Atomwaffenträgersysteme, Militärhubschrauber und Kampfflugzeuge her. Über die Togum AG Profit ist Daimler beteiligt an der Produktion von Motoren und Triebwerken für Kampfflugzeuge, Flugzeugträger und Panzer.

Die Folgen der Rüstungsexporte sind für die Menschen in den Empfängerländern verheerend: Bestehende Konflikte werden verstärkt und eskalieren häufig gewaltsam. Unzählige Menschen werden getötet, verwundet, vertrieben oder erleiden schwere Traumata. Was das bedeutet, erläuterte der angolanische Journalist und Menschenrechtsaktivist Emanuel Matondo Interessierten bei der Protestaktion auf dem Potsdamer Platz und bei der anschließenden Vortragsveranstaltung im Haus der Demokratie.

 

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