IPPNW-Presseinfo vom 5.11.2004

Den Einsatz von Uranwaffen ächten!

Weltweite Unterschriftenaktion

Morgen findet der erste weltweite Aktionstag gegen Uranwaffen statt. Die im Oktober 2003 gegründete Internationale Koalition für ein Verbot von Uranwaffen startet eine Unterschriftenkampagne gegen den Einsatz von Uranwaffen und für ihre Ächtung. Die Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) und die Juristen und Juristinnen gegen atomare, biologische und chemische Waffen (IALANA) werben aktiv für Unterschriften in Deutschland.

Xanthe Hall, Abrüstungsreferentin der IPPNW erklärt dazu: "Viele unschuldige Menschen, insbesondere Kinder, sind in Gebieten, wo Uranwaffen eingesetzt wurden, aus bisher nicht geklärten Gründen krank geworden. So gibt es z.B. im Südirak Berichte über einen Anstieg von Krebs, Leukämie und Geburtsmissbildungen".

Mindestens 18 Länder besitzen Uranwaffen, deren Anwendung dem existierenden humanitären Recht zuwiderläuft.

Unsere Forderungen an alle Regierungen der Unterschriftenkampagne lauten:
1. Sofortige Beendigung des Einsatzes von Uranwaffen.
2. Offenlegung aller Örtlichkeiten, an denen Uranwaffen eingesetzt wurden,
sowie unverzügliche Entfernung der Rückstände und des verseuchten Materials
aus den Gebieten unter strikter Kontrolle.
3. Gesundheitliche Untersuchungen von DU*-Opfern sowie Umweltuntersuchungen
in den betroffenen Gebieten.
4. Medizinische Behandlung und Entschädigung für DU-Opfer.
5. Beendigung der Entwicklung, der Herstellung, der Lagerung und der Tests
von Uranwaffen sowie des Handels damit.
6. Eine Konvention zur totalen Ächtung von Uranwaffen.

Ein Modellentwurf der Konvention liegt bereits vor. Die Internationale Koalition wird den Entwurf in Gesprächen bei der UN, EU und anderen Internationalen Organisationen sowie bei den Regierungen der jeweiligen Länder vorstellen und um Unterstützung dafür werben. Manfred Mohr von IALANA zeichnet für die Erstellung des Entwurfs verantwortlich. "Wir zielen ähnlich wie bei den Landminen darauf, dass genug Länder die Idee einer Ächtung
befürworten, so dass es zum Abschluss einer Konvention kommen kann, mit der diese Waffe endgültig beseitigt wird," so Mohr.
Die Petition ist im Internet unter www.bandepleteduranium.org abzurufen.

*DU=Depleted Uranium (abgereichertes uran)

Pressekontakt:
Xanthe Hall, Tel 030 / 69 80 74 - 12, Mobil: 0171-435 8404

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