IPPNW-Pressemitteilung vom 04. April 2023

Ostermärsche: Waffenstillstand und Frieden für die Ukraine

IPPNW fordert verstärkte internationale Anstrengungen, um dem Krieg zugrundeliegende Konflikte zu lösen

Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW ruft am Osterwochenende zu bundesweiten Demonstrationen auf. Anlässlich der Ostermärsche fordern die Mediziner*innen die Bundesregierung auf, sich verstärkt für einen Waffenstillstand und Frieden in der Ukraine einzusetzen. Nur durch internationale diplomatische Bemühungen könne ein jahrelanger Zermürbungskrieg oder eine Eskalation bis hin zum Atomkrieg verhindert werden.

„Um Lösungen für ein Kriegsende zu erarbeiten, müssen aus Sicht der Friedenslogik alle zugrundeliegenden Konflikte betrachtet werden. Dazu gehören der zwischenstaatliche und der territoriale Konflikt um die Souveränität der Ukraine. Aber auch der Streit um fossile Ressourcen und die Rivalität zwischen den Atommächten USA, China und Russland sowie die Frage nach den unterschiedlichen Sicherheitsinteressen in Europa spielen entscheidende Rollen“, betont die Vorsitzende der IPPNW, Dr. med. Angelika Claußen.

Weder das Warten auf ein militärisches Patt noch Waffenlieferungen oder Sanktionen haben bisher ein Zeitfenster für Waffenstillstandsgespräche eröffnen können. Mit jedem Tag, den der Ukraine-Krieg länger dauert, kommen mehr Menschen ums Leben, werden körperlich verletzt oder psychisch traumatisiert. Laut Bericht der Weltgesundheitsorganisation wurden bereits 740 Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen bombardiert – eine medizinische Versorgung ist vielerorts kaum möglich. Mit dem wachsenden Hunger weltweit, der nuklearen Drohungen von Seiten Russlands und der zunehmenden Atomkriegsgefahr zeigt der Ukraine-Krieg aber auch globale Auswirkungen.

Dem Ukraine-Krieg liegen komplexe Konflikte zugrunde, die globale Lösungen erfordern. Deshalb sind die internationale Gemeinschaft und insbesondere die mit den Konfliktparteien verbündeten Nationen in der Pflicht, auf die Krieg führenden Parteien Einfluss zu nehmen und auf einen Waffenstillstand und einen Rückzug der Truppen zu drängen.

„Die USA und China müssen konkrete Schritte zu atomarer Deeskalation und Rüstungskontrolle machen, um verloren gegangenes Vertrauen wiederaufzubauen. Politischer Wille vorausgesetzt, könnten sie vorschlagen, dass alle fünf Atommächte – Russland eingeschlossen – auf den Ersteinsatz mit Atomwaffen verzichten“, so Claußen weiter. „In einem nachfolgenden Schritt braucht es einen international begleiteten mehrjährigen Verhandlungsprozess, der die territorialen Fragen zwischen der Ukraine und Russland klärt, der internationale Sicherheitsgarantien für alle Konfliktparteien gewährleistet und eine gemeinsame Sicherheitsarchitektur für Europa erarbeitet.“


Traditionell gehen die Ostermärsche auf die Friedensbewegung der 50er Jahre und die Kampagne für nukleare Abrüstung zurück. Dr. med. Angelika Claußen wird am Samstag, den 08. April als Rednerin auf der Demonstration in Bielefeld sprechen. Die dezentralen Termine der diesjährigen Ostermärsche, an denen sich die IPPNW beteiligt, finden Sie unter: www.ippnw.de/aktiv-werden/termine.html


Weitere Informationen:

IPPNW-Hintergrundpapier „Waffenstillstand und Frieden für die Ukraine“ www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Frieden/Waffenstillstand_und_Frieden_Ukrainekonflikt_Feb2023.pdf


Kontakt:
Lara-Marie Krauße, IPPNW-Pressesprecherin, Tel. 030 / 69 80 74 15, Email: krausse@ippnw.de

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Ansprechpartnerin

Angelika Wilmen

Angelika Wilmen
Referentin für Friedenspolitik
Tel. 030 / 698074 - 13
Email: wilmen[at]ippnw.de

Hintergrundinformationen

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Papier über die humanitären Folgen eines Atomkrieges sowie eines kon­ventionellen Krieges in der Ukraine. PDF Download | Im Shop bestellen

Waffenstillstand und Frieden für die Ukraine
IPPNW-Papier: Überblick über bestehende Vorschläge und mögliche Schritte, den Krieg in der Ukraine durch Diplomatie statt durch Waffen zu beenden, 6. überarbeitete Auflage, Feb. 2024

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Das russische Außenministerium hat am 17. Dezember 2021 Vertragsentwürfe für gegenseitige Sicherheitsgarantien zwischen Russland und der NATO sowie zwischen Russland und den USA vorgelegt. Das Ostinstitut Wismar hat die russischen Vertragsentwürfe in einer inoffiziellen deutschen Übersetzung veröffentlich. Die Antwort der NATO an Russland wurde bisher nicht veröffentlicht.

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Reden von IPPNW-Mitgliedern*:

23.02.2024 Dr. Lars Pohlmeier, Berlin
10.04.2023 Ute Rippel-Lau, Hamburg
10.04.2023 Dr. Inga Blum, Hamburg
10.04.2023 Matthias Jochheim, Frankfurt
09.04.2023 Werner Strahl, Essen
08.04.2023 Ralf Urban, Wedel
08.04.2023 Odette Klepper, Düren
08.04.2023 Siegfried Lauinger, Kiel
08.04.2023 Angelika Claußen, Bielefeld
08.04.2023 Dr. Helmut Lohrer, Freudenstadt
01.10.2022 Ralph Urban, Hamburg
01.10.2022 Christoph Krämer, Berlin
01.10.2022 Matthias Jochheim, Frankfurt
01.10.2022 Dr. Helmut Lohrer, Stuttgart
18.04.2022 Dr. Elisabeth Heyn, Nürnberg
17.04.2022 Ernst-Ludwig Iskenius, Neuruppin
13.03.2022 Dr. Lars Pohlmeier, Berlin | Youtube
13.03.2022 Dr. Inga Blum
13.03.2022 Ralph Urban
04.03.2022 Dr. Sabine Farrouh, Offenbach
27.02.2022 Dr. Lars Pohlmeier, Berlin
26.02.2022 Ute Rippel-Lau, Hamburg

* Die Redebeiträge sind persönliche Texte der Redner*innen und spiegeln nicht unbedingt die Meinung der IPPNW bzw. des Vorstandes der IPPNW wider.

Fotos von der Kundgebung Atomkrieg verhindern in Hamburg

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