IPPNW-Pressemitteilung vom 23.11.2018

Gesundheit als Brücke für den Frieden

Friedenskonferenz "Health for Peace" in Shiraz, Iran

23.11.2018 Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW fordert die deutsche Bundesregierung auf, sich trotz des Drucks durch die USA für eine Aufrechterhaltung der wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Beziehungen zum Iran stark zu machen. Laut aktuellen Medienberichten ziehen sich deutsche Firmen zunehmend aus dem Geschäft mit Iran zurück. Vom 13.-16. November 2018 haben Mitglieder der deutschen IPPNW-Sektion an dem internationalen Kongress "Health for Peace" in Shiraz im Iran teilgenommen. Ziel des Treffens war, Menschen aus den Gesundheitsberufen zusammen zu führen, um ihre wichtige Rolle in der Gewaltprävention und als Friedensstifter*innen auf internationaler Ebene zu stärken.

Thematisiert wurde Gewalt in ihren unterschiedlichen Formen wie z.B. direkte Gewalt gegenüber Frauen oder strukturelle Gewalt durch die Sanktionen - aus der Sichtweise unterschiedlicher Disziplinen wie Epidemiologie, Psychiatrie oder Global Health. Die jüngsten Sanktionen gegen den Iran träfen vor allem die bereits benachteiligten unteren sozialen Schichten. Direkte gesundheitliche Auswirkungen wurden nicht benannt. Die Inflation nimmt derzeit jedoch stark zu: Der Wechselkurs stand bei 1 Euro zu 47.590 iranische Rial. Dadurch stehen viele Geschäfte vor dem Aus, die auf Importe aus dem Ausland angewiesen sind.  Zudem habe das Misstrauen der iranischen Öffentlichkeit gegenüber der internationalen Gemeinschaft durch die einseitige Aufkündigung des Abkommens durch US-Präsident Donald Trump deutlich zugenommen. Deutschland hingegen stehe hoch im Kurs. Viele Iraner lernten Deutsch und die Studierenden hofften, nach Europa emigrieren oder zumindest einen Teil des Studiums dort verbringen zu können.

Auf dem Kongress wurde zudem die Situation der afghanischen Flüchtlinge im Iran thematisiert. Es gibt ca. 1,5 Millionen registrierte und schätzungsweise 1 Million nicht registrierte Flüchtlinge, viele von ihnen leben seit vielen Jahren im Land.

Aino Weyers (ICAN Deutschland und IPPNW-Medizinstudierende) referierte auf dem Kongress über die Arbeit der internationalen Kampagne ICAN und den UN-Vertrag über ein Verbot von Atomwaffen. IPPNW-Ärztin Dr. Katja Goebbels sprach über die Schwierigkeiten bei der Anwendung des Do-no-Harm-Konzepts bei humanitären Einsätzen in Kriegs- und Konfliktländern.

Gerne vermitteln wir Ihnen ein Interview mit den Teilnehmerinnen des Kongresses im Iran.

Fotos zur freien Verwendung finden Sie auf unserem Flickr-Account unter www.flickr.com/photos/ippnw/albums/72157703847131224


Kontakt: Angelika Wilmen, Pressesprecherin der IPPNW, Tel. 030-69 80 74-15, Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW), Körtestr. 10, 10967 Berlin, Email: wilmen@ippnw.de, www.ippnw.de

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Ansprechpartnerin

Angelika Wilmen

Angelika Wilmen
Referentin für Friedenspolitik
Tel. 030 / 698074 - 13
Email: wilmen[at]ippnw.de

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