IPPNW-Pressemitteilung 26.3.2010

Atomwaffenfreies Deutschland

Bundestagsdebatte über Abrüstung

26.03.2010 Die 1985 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Ärzteorganisation IPPNW begrüßt den heute im Parlament verabschiedeten interfraktionellen Antrag für eine Welt ohne Atomwaffen. "Dass sich eine parteiübergreifende Koalition im Deutschen Bundestag für den Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland und eine reduzierte Rolle der Nuklearwaffen innerhalb der NATO einsetzt, ist ein bisher einmaliger parlamentarischer Vorgang", erklärt die IPPNW-Vorsitzende Dr. Angelika Claußen.

Allerdings fordert die IPPNW eine vollständige Beendigung der nuklearen Teilhabe. „Der Kalte Krieg ist seit mehr als 20 Jahren vorbei. Doch Deutschland arbeitet nach wie vor an der Planung und dem Ersteinsatz von Atomwaffen in der NATO-Nuklearplanungsgruppe, ohne einen realen Feind zu haben“, so die IPPNW-Abrüstungsexpertin Xanthe Hall. Diese unsägliche Praxis müsse schnellstens beendet werden. Selbst die US-Militärs in Europa (USEUCOM und SHAPE) sind der Auffassung, dass durch den Abzug der US-Atomwaffen aus Europa kein militärischer Nachteil entstehen wird.

Die IPPNW sieht es zudem als positives Zeichen, dass die Bundestagsabgeordneten den Vorschlag der Friedensbewegung für eine Nuklearwaffenkonvention zur Ächtung der Atomwaffen aufgenommen haben. „Außenminister Guido Westerwelle muss sich nun bei der Atomwaffensperrvertrags-Konferenz in New York für eine solche Konvention stark machen, indem er darauf drängt, einen Vorbereitungsprozess so schnell wie möglich in Gang zu setzen“, verlangt Hall.

Informationen zum Atomwaffensperrvertrag finden Sie unter www.atomwaffena-z.info/atomwaffen-heute/ruestungskontrolle/atomwaffensperrvertrag

Weitere Informationen zur Nuklearwaffenkonvention unter http://bit.ly/Konvention

Das Papier des US-Verteidigungsministerium von Dezember 2008 finden Sie unter www.defense.gov/pubs/pdfs/PhaseIIReportFinal.pdf

USEUCOM=United States European Command
(eines von sechs Oberkommandos der Streitkräfte der USA)
SHAPE= Supreme Headquarters Allied Powers Europe (Oberstes Hauptquartier der Alliierten Streitkräfte in Europa)

Pressekontakt: Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung, Körtestr. 10, 10967 Berlin, www.ippnw.de, Xanthe Hall, Tel. 030 – 69 80 74 12,
Email: xanthe[at]ippnw.de

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Juliane Hauschulz

Juliane Hauschulz
Referentin für nukleare Abrüstung
Tel. 030-698074 - 23
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Lars Pohlmeier. Foto: IPPNW

Dr. med. Lars Pohlmeier
IPPNW-Vorsitzender
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