Für eine kriegs-präventive dezentrale Energiewirtschaft in Bürgerhand

Eine kurze Einführung

05.02.2010 Weil die großen Energiekonzerne die Energiewende seit 30 Jahren blockieren, ist Deutschland heute zu rund 71% abhängig von Öl , Gas , Kohle  und Uran-Importen. Und die Energie-Rohstoffe werden – wie erwartet – weltweit immer knapper, teurer und umkämpfter. Schon jetzt werden Kriege um Öl geführt. Die "Sicherung eines ungehinderten Zugangs zu Energie" ist auch in den Mittelpunkt der deutschen Außenpolitik gerückt. Im Namen einer "Energie-Außenpolitik" soll die Bundeswehr weltweit "deutsche Interessen" vertreten. Längst sind deutsche Soldaten überall dort im Auslandseinsatz, wo es Öl, Gas oder andere knappe Bodenschätze gibt: Im Nahen und Mittleren Osten sowie in Afrika.

Für immer ausgedehntere Auslandseinsätze – und weil die Rüstungsindustrie ihre Profite steigern will – wird in Deutschland und Europa massiv aufgerüstet. Selbst der Erst-Einsatz von Atomwaffen wird offen angedroht.

 

Keine Kriege mehr um Erdöl und Erdgas

Einzelne Politiker in Deutschland und in den USA warnen bereits vor der Zunahme brutaler Rohstoff-Kriege. Der frühere US-Verteidigungs- und Energieminister James Schlesinger sagte:

"Wenn es einen Dritten Weltkrieg gibt, dann wird er um Energie und Rohstoffe gehen."

Den Politikern ist sehr wohl bewusst, dass Rohstoff-Kriege überflüssig sind, wenn man sich im eigenen Land vollständig mit Wind- und Solarenergie und anderen Erneuerbaren Energien versorgt. Es gibt dann keinen Grund, Soldaten in andere Länder zu schicken, um dort den Zugriff auf Öl, Gas, Kohle oder Uran mit militärischer Gewalt zu erzwingen. Entscheidend ist die Versorgung mit heimischen Energiequellen. Dann müssen auch keine Öltanker mit Kriegsschiffen und keine Gas-Pipelines mit Kampfflugzeugen verteidigt oder erkämpft werden.

Erzeugt man den Solarstrom mit bürgereigenen und kommunalen Anlagen vor Ort statt - wie von den Energiekonzernen gewünscht - in der Sahara, dann gibt es auch keine Konflikte um Kraftwerke in der Wüste und um die Lieferung von Wüstenstrom nach Mitteleuropa. Das Ziel muss sein, die Energie-Abhängigkeit vom Ausland zu beenden.

100% Erneuerbare Energie ist also ein Gebot der Friedenspolitik. Energie-Autonomie, die Gewinnung Erneuerbarer Energie vor Ort, ist der zentrale Schlüssel für eine friedlichere Welt.

Von Henrik Paulitz 

 

 

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Ansprechpartnerin

Angelika Wilmen

Angelika Wilmen
Referentin für Friedenspolitik
Tel. 030 / 698074 - 13
Email: wilmen[at]ippnw.de

Materialien

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