IPPNW-Pressemitteilung vom 03.02.2016

Türkei verwehrt ÄrztInnen den Zugang zu Schwerverletzten

Deutsche Sektion der IPPNW fordert sofortiges Ende der Blockade von Cizre und Versorgung der eingeschlossenen Menschen

03.02.2016 Ein Ortsteil der kurdischen Stadt Cizre im Südosten der Türkei ist seit dem 14. Dezember 2015 mit einer durchgängigen Ausgangssperre belegt. Die BewohnerInnen sind von der Versorgung mit Wasser und Strom abgeschnitten. Nach übereinstimmenden Aussagen mehrerer Menschenrechtsgruppen, unter anderem der "Türkischen Menschenrechtsstiftung" und "Amnesty International", befinden sich seit dem 23. Januar 2016 mehr als zwanzig zum Teil schwer verletzte Personen und einige Tote in einem Keller in der Stadt Cizre. Wegen des schweren Granatbeschusses der türkischen Sicherheitskräfte können sie nicht geborgen und ins Krankenhaus gebracht werden.

Die Ärztinnen und Ärzte der Deutschen IPPNW sind tief besorgt um das Leben der Eingeschlossenen. Die IPPNW fordert, dass die elementaren Regeln des Kriegsrechts auch im Bürgerkrieg im Südosten der Türkei von allen Seiten eingehalten und verwundete Zivilisten und Kombattanten medizinisch versorgt werden.

Die IPPNW unterstützt die türkischen und kurdischen ÄrztInnen der Ärztekammer und der Menschenrechtsstiftung in ihren Bemühungen um das Leben der Verletzten. Die ÄrztInnen der IPPNW haben sich schriftlich an die Bundesregierung und die Bundesärztekammer gewandt, sich für eine schnelle Lösung einzusetzen.

Kontakt:
Dr. med. Gisela Penteker, Türkeibeauftragte der IPPNW, Tel. 0171-7701613
Angelika Wilmen, Pressesprecherin der IPPNW, Tel. 030-69 80 74-15, Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW), Körtestr. 10, 10967 Berlin, Email: wilmen@ippnw.de, www.ippnw.de

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