Risiken und Nebenwirkungen eines Bundeswehreinsatzes im Kriegsgebiet

IPPNW-Schülerinformationsblatt aktualisiert

06.07.2018 Bildungspolitiker des Bundes und der Länder legten 1976 im Beutelsbacher Konsens den Bildungsauftrag fest. Danach sollen in der politischen Schulbildung drei Punkte Beachtung finden:
1. Das Überwältigungsverbot: Es ist nicht erlaubt, Schüler und Schülerinnen im Sinne erwünschter Meinungen zu überrumpeln und damit an der „Gewinnung eines selbstständigen Urteils“ zu hindern.
2. Was in Wissenschaft und Politik kontrovers ist, muss auch im Unterricht kontrovers erscheinen.
3. Der Schüler/die Schülerin muss in die Lage versetzt werden, eine politische Situation und seine/ihre eigene Interessenlage zu analysieren.

Jugendoffiziere, die an der Bundeswehr-Akademie für Information und Kommunikation ausgebildet werden, sind laut Bundeswehr „ein wesentlicher Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit“ und sollen „helfen, das Verständnis für das komplexe Gebiet der Sicherheitspolitik zu fördern“. Daher können sie nur eine Seite der kontroversen Diskussion glaubwürdig vertreten.

Die IPPNW hat bereits im April 2010 an die Kultusministerkonferenz appelliert: „Die Öffnung des Schulunterrichts für Programme der Bundeswehr ist mit einer Erziehung zu Frieden und Völkerverständigung nicht vereinbar.“ Auch widerspricht es dem Geist der Kinderrechtskonvention der UNO, in der beschlossen ist, „dass das Kind umfassend auf ein individuelles Leben in der Gesellschaft vorbereitet und im Geist der in der Charta der Vereinten Nationen verkündeten Ideale und insbesondere im Geist des Friedens, der Würde, der Toleranz, der Freiheit, der Gleichheit und der Solidarität erzogen werden sollte ...“

Jeder Soldat/jede Soldatin kann ab einer Verpflichtungszeit von 12 Monaten zu einem Auslandseinsatz einberufen werden. Ein Einsatz darf normalerweise maximal vier Monate dauern. Danach müssen 20 Monate Regenerationszeit folgen. In der Realität dauerte in einem Viertel der Fälle der Einsatz länger als vier Monate. Diese Einsätze in Kriegsgebieten sind nicht nur gefährlich, sondern mit vielen Risiken und Nebenwirkungen für die Gesundheit verbunden. Die IPPNW hat ihr Schülerinformationsblatt aus dem Jahr 2013 aktualisiert, um Schülerinnen und Schüler über diese Risiken aufklären.

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Materialien


IPPNW-Report „Humanitäre Folgen von Drohnen“
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IPPNW-Report Body Count - Opferzahlen nach 10 Jahren Krieg gegen den Terror
Opferzahlen nach 10 Jahren "Krieg gegen den Terror"
Internationale Ausgabe, deutsch
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