Friedensbewegung demonstrierte gegen Bundeswehreinsatz in Afghanistan

Wer wirklich den Frieden in Afghanistan will, muss zuerst den Krieg beenden!

20.09.2008 Zufrieden erklärten sich die SprecherInnen der heutigen Demonstration in Berlin gegen die Verlängerung des Afghanistaneinsatzes der Bundeswehr. Sowohl die Beteiligung mit über 8.000 Menschen als auch die politischen Aussagen bei Auftakt und Abschluss erfüllten das Ziel, die breite Ablehnung des Krieges in der Gesellschaft eindrucksvoll zu demonstrieren.

Die Angaben der Polizei von 1.300 TeilnehmerInnen auf dem Gendarmenmarkt sei absolut lächerlich, besonders da die Polizei bei der Auftaktveranstaltung schon von 2.000 gesprochen hatte.  

"Afghanistan hat nur eine Chance auf Frieden, wenn alle Truppen abgezogen werden!", dass war die wiederholte Nachricht an die Bundestagsabgeordneten der bundesweiten Demonstration in Berlin und in Stuttgart. Sie wurde von einem Bündnis von über 250 Organisationen der sozialen, gewerkschaftlichen und Friedensbewegung und vieler weiterer Zusammenschlüsse durchgeführt. Genaue Angaben finden sich unter: www.afghanistandemo.de

Als ein weiterer Erfolg des heutigen Tages wird die internationale Ausdehnung der Aktionen und Demonstrationen gegen den Krieg in Afghanistan gewertet. Die US-Amerikanerin Medea Benjamin von der Friedensorganisation CODEPINK berief sich auf dem Gendarmenmarkt in Berlin auf das Zusammengehen der internationalen Bewegung gegen den Krieg seit den Aktionen, die gegen das Völkerrecht verstoßende Invasion in den Irak zu verhindern. Afghanistan sei kein guter Krieg: In den sieben Jahren des Krieges seien viel mehr afghanische Zivilisten getötet worden als im New York des 9/11.  

Am heutigen Samstag protestieren tausende nicht nur in Deutschland gegen den Afghanistankrieg, sondern auch in anderen Ländern. Darunter Belgien, Frankreich, Großbritannien, Griechenland, Italien und bei dem zeitgleich beendetem Europäischen Sozialforum in Malmö.  

In Manchester forderte die Demonstration den Rückzug der Truppen aus dem Irak und aus Afghanistan. In einer Botschaft an Berlin und Stuttgart hieß es: „... unterdessen wird uns erzählt Afghanistan sei - im Gegensatz zum Irak - der gute Krieg. Die Fakten zeigen, dass das nicht stimmt: Hilfsorganisationen haben im August darauf hingewiesen, dass Gewalt so verbreitet ist wie seit 2001 nicht mehr. Die Zahl der zivilen Opfer nimmt mit jedem Bombenangriff zu. Es gibt keinen Wiederaufbau mehr. Mehr und mehr britische Soldaten sterben mit dem Anstieg des Widerstands. Es ist eine Schande, dass New Labour diesen Krieg immer noch unterstützt.“  

Aus Belgien hieß es: „Es ist gut, dass dieselben Demonstrationen stattfinden und dieselben Forderungen in verschiedenen Ländern der EU erhoben werden. In Belgien wird mehr und mehr Menschen bewusst, dass die Armee in Afghanistan keine humanitäre Hilfe leistet, sondern einen kriminellen Krieg kämpft und tausende von Zivilisten getötet hat. Die Truppen müssen zurückkommen! Nato raus aus Afghanistan!“  

Nachfragen an Jens-Peter Steffen 0160 – 94 162 973

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Materialien


IPPNW-Report „Humanitäre Folgen von Drohnen“
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Opferzahlen nach 10 Jahren "Krieg gegen den Terror"
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