IPPNW-Pressemitteilungen vom 22. Februar 2023

Ein Jahr Ukrainekrieg: Atomkrieg verhindern – Völkerrecht achten

Mediziner*innen verurteilen das Aussetzen des New START-Abkommens

Ein Jahr nach Beginn des Krieges in der Ukraine warnen Ärzt*innen und Gesundheitsfachpersonal in einem internationalen Appell der Friedensnobelpreisträger-Organisation IPPNW davor, dass die Gefahr eines nuklearen Schlagabtausches durch den Krieg täglich steigt. Es sei zwingend notwendig, dass die Atomwaffenstaaten offiziell auf einen Atomwaffeneinsatz verzichteten. Die Ankündigung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, den letzten bilateralen nuklearen Rüstungskontrollvertrag „New START“ auszusetzen, beschreibe das genaue Gegenteil. Die IPPNW kritisiert dieses Vorhaben scharf.

„Die Bereitschaft erneut Atomwaffen zu testen, 33 Jahre nach dem letzten russischen Atomtest, signalisiert eine neue nukleare Eskalation. Wenn Russland und die USA jetzt nicht verhandeln und aufeinander zugehen, gibt es keinen bilateralen nuklearen Rüstungskontrollvertrag mehr. Dem Atomkrieg wären wir damit einen weiteren Schritt näher“, betont Dr. med. Lars Pohlmeier.

In dem Appell heißt es dazu: „Wir appellieren erneut an alle Atomwaffenstaaten, zu erklären, dass sie keine Atomwaffen einsetzen werden. Es ist von größter Wichtigkeit, dass wir uns vom Rande eines Atomkriegs entfernen. Ein Unfall oder der Einsatz taktischer Atomwaffen wäre eine Katastrophe enormen Ausmaßes und könnte einen noch größeren nuklearen Flächenbrand auslösen (…) Das einzige Heilmittel ist die Prävention“.

Zudem fordern die Mediziner*innen entmilitarisierte Zonen in und um alle Atomkraftwerke und insbesondere den sofortigen Abzug der Streitkräfte aus dem AKW Saporischschja.

Die IPPNW verurteilt alle Völkerrechtsverstöße, vor allem die Angriffe auf zivile Infrastruktur wie Krankenhäuser und Schulen. Jeglicher Einsatz von verbotenen Waffen wie Landminen und Streumunition soll unterbunden werden.


Hier können Sie den Appell lesen und herunterladen:
https://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Internationales/Internationale_Erklaerung_der_IPPNW_UEbersetzung.pdf

Weitere Informationen zum New START-Abkommen:
https://www.atomwaffena-z.info/heute/a-z-blog/artikel/3efc7f1f707f09f2c0df7912841fec96/russland-setzt-seine-teilnahme-an-new-start-aus.html


Kontakt:
Lara-Marie Krauße, IPPNW-Pressesprecherin, Tel. 030 / 69 80 74 15, Email: krausse[at]ippnw.de

 

 

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IPPNW-Forum 173

Ausgabe März 2023 | Ein Jahr Ukrainekrieg: Waffenstillstand und Verhandlungen jetzt!
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Hintergrundinformationen

Ärzt*innen warnen vor dem Atomkrieg
Papier über die humanitären Folgen eines Atomkrieges sowie eines kon­ventionellen Krieges in der Ukraine. PDF Download | Im Shop bestellen

Waffenstillstand und Frieden für die Ukraine
IPPNW-Papier: Überblick über bestehende Vorschläge und mögliche Schritte, den Krieg in der Ukraine durch Diplomatie statt durch Waffen zu beenden, 5. überarbeitet Auflage, Sept. 2023

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Recherche von Ralph Urban zum neuen Wettrüsten mit Hyperschallwaffen (Forum 169/2022)

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Vertragsentwürfe zu Sicherheitsgarantien
Das russische Außenministerium hat am 17. Dezember 2021 Vertragsentwürfe für gegenseitige Sicherheitsgarantien zwischen Russland und der NATO sowie zwischen Russland und den USA vorgelegt. Das Ostinstitut Wismar hat die russischen Vertragsentwürfe in einer inoffiziellen deutschen Übersetzung veröffentlich. Die Antwort der NATO an Russland wurde bisher nicht veröffentlicht.

Ansprechpartnerin

Angelika Wilmen

Angelika Wilmen
Referentin für Friedenspolitik
Tel. 030 / 698074 - 13
Email: wilmen[at]ippnw.de

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