Pressemitteilung vom 03.04.2003

IPPNW verurteilt Einsatz von Streubomben

Heimtückische Waffe

Berlin- Die Ärzteorganisation IPPNW verurteilt den Einsatz von Streubomben im Irakkrieg. "Die so genannten Cluster Bombs fallen unseres Erachtens unter die Kategorie der heimtückischen Waffen", sagte ihrer friedenspolitische Sprecher, Dr. Jens-Peter Steffen. "Viele dieser Munitionsarten wirken wie Landminen und gehen in ihrer tödlichen Wirkung für die Zivilbevölkerung weit über ein Kriegsende hinaus", so Steffen.

Ende vergangenen Jahres in Genf gelang es wieder nicht, Streubomben in die Liste der "heimtückischen konventionellen Waffen" (CCW) aufzunehmen, weil die USA sich dagegen gewehrt haben. Bis zu 2000 Teilchen könnten in einer Mutterbombe transportiert werden. "Etwa 40 Prozent explodieren nicht und bleiben als scharfe Munition liegen", sagte Steffen.

Teilweise haben die so genannte Submunition, die von der Mutterbombe freigesetzt wird, die gleiche Farbe wie die von den USA abgeworfenen Lebensmittelpaketen oder sehen wie Spielzeuge aus und sind damit eine besondere Gefahr für Kinder. "Aus den Kriegen gegen Afghanistan, Jugoslawien und dem Golfkrieg 1991 ist es uns bekannt, dass noch nach Ende der Kriegshandlung viele Menschen verletzt wurden", sagte Steffen. "Die Explosivkörper bleibeneine kontinuierliche Gefährdung der Zivilbevölkerung."

Steffen stellte die Aussage der US-Regierung in Frage, die neue, panzerbrechende Streubombe CBU-105 sei Wind unabhängiger und damit präziser als das Vorgängermodell. Diese Streubomben wird aus größerer Höhe abgeworfen und Steffen kritisiert die Annahme, die einzelnen Sprengsätze würde "dort landen, wo sie hin sollen"."





Pressekontakt: Dr. Jens-Peter Steffen 030-698 074-13

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Ansprechpartnerin

Angelika Wilmen

Angelika Wilmen
Referentin für Friedenspolitik
Tel. 030 / 698074 - 13
Email: wilmen[at]ippnw.de

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