Am 11. März 2022 lag bei unserer Online-Veranstaltung der Fokus auf den Risiken beim Rückbau der AKWs. Die Vorsitzende der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Dortmund, Yoko Schlütermann, berichtete über die aktuelle Situation in Fukushima, wo die Risiken längst nicht im Griff sind. Seit über zehn Jahren versucht der Betreiber TEPCO, das havarierte AKW stillzulegen, das immer noch aktiv ist. Aktuell kämpft TEPCO mit ca 3.000 Arbeitern u.a. gegen das zunehmende radioaktive Wasser und plant dessen Entsorgung im Ozean. Der Rückbau soll 40 Jahre dauern – technische Lösungen dafür gibt es bisher nicht.
Als Beispiel für die technischen Probleme beim Rückbau zeigten wir einen Ausschnitt aus dem Film „Atomkraft Forever“ von Carsten Rau, der den Abriss des AKWs Greifswald dokumentiert.
Abschließend erläuterte IPPNW-Mitglied Dr. Jürgen Huesmann die Probleme beim Rückbau der AKWs in Deutschland. Hier werden zur Zeit über 30 Kernkraftwerke abgerissen, dabei fallen tausende Tonnen an radioaktivem Material an. Leicht strahlender Atommüll wird „freigemessen", d.h. für nicht radioaktiv erklärt und über den allgemeinen Hausmüll auf Deponien entsorgt oder als Baumaterial verwendet. Die Kontrolle darüber liegt bei den Betreibern.
Auch radioaktive Niedrigstrahlung verursacht Gesundheitsschäden. Die IPPNW und auch der Deutsche Ärztetag daher fordern einen Stopp dieser Praxis und ein vorläufiges Verwahren des Mülls am AKW-Standort.
Atomkraft ist keineswegs nachhaltig oder kostengünstig. Wie lange wir den Atomschrott den nachfolgenden Generationen überlassen und zu welchen finanziellen und gesundheitlichen Kosten – das übersteigt unsere Vorstellungskraft.
Die beiden Vorträge sind hier dokumentiert: Präsentation Schlütermann | Präsentation Huesmann
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