Michael Roelen

Ehem. Pressesprecher und Geschäftsführer der deutschen IPPNW

Geschäftsmann; Verantwortlicher Redakteur "Ärzte ./. Atomkrieg" 1982-94, Presse-Sprecher 1990-3 und Geschäftsführer 1993-6 der deutschen IPPNW

Einer der Menschen, der die deutsche IPPNW sehr stark prägte und aufbaute, war kein Arzt, sondern Geschäftsmann. Den charismatischen Michael Roelen hat jeder in der IPPNW, in Deutschland und international, gekannt, geachtet und gemocht. Großzügig und voller Humor arbeitete Roelen von Anfang an ehrenamtlich, erst ab 1993 hauptamtlich; seine ganze Zeit schenkte er der IPPNW und zuvor der Berliner Ärzte-Initiative gegen Atomenergie. In den 90er Jahren bekam Roelen die Stelle als Pressesprecher, danach als Geschäftsführer der deutschen IPPNW.

Michael Roelen mit Lebenspartner Barbara HövenerMichael Roelen ist mit Barbara Hoevener nach 16 Jahren "Wilde Ehe" jetzt verheiratet und stand immer an ihrer Seite als Partner, Mit- und Zuarbeiter. Aber er war auch sein eigener Mann in der IPPNW, mit vielen Ideen für die Entwicklung des Vereins und insbesondere die Professionalisierung der Arbeit. Sein politisches Gespür gemischt mit seinem Organisationstalent trug wesentlich dazu bei, dass die IPPNW sich zu einer einflussreichen, anerkannten und mitgliederstarken Friedensorganisation in Deutschland entwickelte.

Roelen baute die IPPNW-Pressestelle bei sich und Barbara Hoevener zuhause auf und dann ab 1992 in der Körtestrasse, Kreuzberg/Berlin, wo heute noch immer die jetzige Geschäftsstelle untergebracht ist. Durch ihn wurden die Medien und Presse-Kontakte sowie die Mitgliedschaft systematisch elektronisch erfasst und aufbereitet. Er machte den Rundbrief "Ärzte ./. Atomkrieg" in Zusammenarbeit mit dem Berliner Redaktionsteam zu einer international wertgeschätzten medizinischen Friedens-Fachzeitschrift, dazu leistete er die redaktionelle und verlagstechnische Hauptarbeit aller Veröffentlichungen der IPPNW. Roelen war auch ganz wesentlich beteiligt an der erfolgreichen Planung und Organisation der Aufsehen erregenden IPPNW-Kongresse, insbesondere der teilnehmerstarken Berliner Kongresse 1982 und 1992 im ICC.

Für viele war Roelen "unser Michi", der stets freundlich, integrativ wirkende Mensch, der vor allem immer für einen gemütlichen Abend mit einem Schluck Wein (oder mehr) und interessanten Gesprächsthemen zu haben war. Es gab für ihn keinen Feierabend, er trennte weder IPPNW, noch Politik und Privatleben.

Ab März 1993 wurde Roelen Geschäftsführer. Er baute die Geschäftsstelle in der neuen Hauptstadt auf und aus, stellte ein Team kompetenter und engagierter Menschen zusammen, das selbstständig und erfolgreich arbeiten konnte. Er führte u.a. das "Fundraising" zum ersten Mal in den Verein ein und begann die Professionalisierung in der Geschäftsstellenarbeit. Er nahm die kreativen Ideen von Vorstand und Mitgliedern auf und verwirklichte sie unter Verwendung von öffentlichkeitswirksamen Werbemitteln und Methoden aus der Wirtschaft. Es war vor allem die Öffentlichkeitsarbeit der IPPNW, die von seinem Geschick profitierte, besonders in Zeiten, als die IPPNW es sonst schwer hatte, Schlagzeilen zu erzielen, weil das Thema Atomkrieg mangels angeblich fehlender Bedrohung die Medien nicht mehr interessieren wollte.

Roelen scheute sich auch nicht vor großen Kampagnen, wagte sich immer wieder, neue Projekte anzupacken, und leitete z.B. die IPPNW-Anti-Landminen Kampagne in Guatemala. Michael Roelen war für die IPPNW nicht nur ein großartiger Manager und Organisator, er gestaltete einen hauptsächlichen Teil ihrer Geschichte durch seine unermüdliche Arbeit – ohne sich selbst ins Rampenlicht zu drängen.

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