Aufruf an alle Ärzte der Welt (1981)

Verabschiedet beim ersten Weltkongress in Airlie/Virginia, USA

„Sehr geehrte Kollegen!

Wir wenden uns an Sie, die uns die Treue zum Werk des Gesundheitsschutzes der Menschen teilen, mit dieser Botschaft. Das Gefühl der beruflichen Verantwortung hat uns zusammengeführt und ließ uns die Folgen des Kernwaffeneinsatzes prüfen... Wir sind zu der unvermeidlichen Schlussfolgerung gelangt: Ein Nuklearkrieg wird nicht wiedergutzumachende Folgen haben...

Niemand darf gegenüber der nuklearen Gefahr gleichgültig sein. sie bedroht Hunderte Millionen Menschen. Als Ärzte müssen wir weitgehend zu der vorbeugenden Medizin greifen und die größte Gefahr, mit der die Welt jemals konfrontiert wurde, abwenden. In diesen erhabenen Vorhaben sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen. Wir fordern Sie nachdrücklich auf:

  1. Sich mit den medizinischen Folgen eines Nuklearkrieges bekannt zu machen und Ihre Kollegen sowie die breite Öffentlichkeit davon zu informieren;
  2. die medizinischen Folgen eines Nuklearkrieges in Sitzungen der medizinischen Gesellschaften, besonders Symposien und Konferenzen zu besprechen;
  3. Artikel über die medizinischen Folgen des Kernwaffeneinsatzes zu schreiben und in der medizinischen Presse sowie in Fachzeitschriften zu veröffentlichen;
  4. über die medizinischen Folgen eines Nuklearkrieges zu Medizinstudenten und denjenigen, von denen Sie umgeben sind, zu sprechen;
  5. Ihren Einfluss und Ihre Kenntnisse zu benutzen, um die Bewegung der Ärzte für Abwendung eines Nuklearkrieges zu verstärken.

Hochachtungsvoll,

die Teilnehmer der ersten internationalen Konferenz „Ärzte für die Verhütung eines Atomkrieges“. Airlie, Virginia, 23. März 1981.

Quelle: Bayerische Ärztinnen und Ärzte gegen Atomenergie u.a. (Hrsg.) (1982): „Die Überlebenden werden die Toten beneiden", Köln

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