NATO-Übung „Steadfast Noon“

Die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) verurteilt Atomübung in Europa

Die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen verurteilt die NATO-Atomübung in Europa. Zum jährlichen NATO-Atomwaffenmanöver "Steadfast Noon", das am 16. Oktober 2023 begonnen hat, gehört es, den Atomkrieg in Europa zu üben. In diesem Jahr finden die Übungen in Italien, Kroatien und im Mittelmeerraum statt. Dabei wird die Logistik für den Einsatz dieser Massenvernichtungswaffen trainiert, die im Falle eines Einsatzes oder einer versehentlichen Auslösung Zehntausende von Menschen töten und verletzen und dauerhafte Umweltschäden verursachen würden.

Im Rahmen von Vereinbarungen über die gemeinsame Nutzung von Atomwaffen nehmen Pilot*innen und Flugzeuge von Amerikas NATO-Verbündeten an diesen Übungen teil. Im Falle eines nuklearen Konflikts ist vorgesehen, dass sie US-amerikanische Atomwaffen abwerfen, die in fünf NATO-Ländern – Belgien, Deutschland, Italien, den Niederlanden und der Türkei stationiert sind.

Mit der Durchführung dieser Manöver während des laufenden Krieges in der Ukraine, der das Atomkriegsrisiko auf den höchsten Stand seit dem Kalten Krieg erhöht hat, droht eine weitere Eskalation der nuklearen Spannungen in Europa. Russland hat wiederholt offen und verdeckt mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht und scheint kurz davor zu stehen, seine Ratifizierung des Atomteststoppvertrags zu widerrufen.

Die Exekutivdirektorin von ICAN, Melissa Parke, sagte: "Den Einsatz von Atomwaffen zu üben, ist zu den besten Zeiten rücksichtslos und unverantwortlich – dies aber zu tun, wenn ein ausgewachsener Krieg ganz in der Nähe stattfindet, der die nuklearen Spannungen bereits auf den höchsten Stand nach dem Kalten Krieg gebracht hat, ist einfach tollkühn.“ Alle Atomübungen implizieren die Bereitschaft, wahllos Zehntausende von Zivilisten zu töten und zu verletzen – ein Akt, der ein Kriegsverbrechen darstellt. Anstatt sich an Kriegsspielen zu beteiligen, sollten die NATO-Staaten dem UN-Vertrag zum Verbot von Atomwaffen beitreten, denn nur so kann sichergestellt werden, dass es nie zu einem Atomkrieg kommt.

Der UN-Atomwaffenverbotsvertrag verbietet alle Atomübungen, und die nukleare Teilhabe ist nach dem Atomwaffensperrvertrag rechtlich umstritten.


Dies ist eine Übersetzung einer englischsprachigen Mitteilung der International Campaign to Abolish Nuclear Weapons (ICAN). Die Originalfassung lesen Sie hier.

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Ansprechpartner*innen

Xanthe Hall. Foto: IPPNW

Xanthe Hall
Abrüstungsreferentin, IPPNW-Geschäftsstellenleiterin
Expertin in Fragen zu Atomwaffen
Tel. 030 / 698074 - 12
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Juliane Hauschulz

Juliane Hauschulz
Projektmitarbeiterin "To Survive is to Resist", Atomwaffen und nukleare Abrüstung
Tel. 030-698074 - 12
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Lars Pohlmeier. Foto: IPPNW

Dr. med. Lars Pohlmeier
IPPNW-Vorsitzender
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Materialien

Broschüre: Impulse für ein atomwaffenfreies Deutschland. Die nukleare Abschreckung muss überwunden werden – die wahrscheinlichen humanitären Folgen der nuklearen Abschreckung darf die Politik nicht länger in Kauf nehmen. Format DIN A4

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