IPPNW-Pressemitteilung vom 09. Juli 2023

Abzug statt Aufrüstung

Das IPPNW und ICAN-Zukunftscamp 2023 in Düren

Nörvenich / Düren, 9. Juli 2023

Am heutigen Sonntag endet das diesjährige IPPNW und ICAN-Zukunftscamp für atomare Abrüstung und Klimaaktion in Düren. Über sechs Tage nahmen mehr als 100 Personen an der Aktionswoche teil, um friedlich gegen die Stationierung von Atomwaffen in Deutschland zu protestieren sowie den Beitritt Deutschlands zum Atomwaffenverbotsvertrag und die verpflichtende Einbeziehung der CO²- Emissionen von Militär und Rüstungsindustrie in die UN-Klimaberichte zu fordern.

„Der menschengemachte Klimawandel und die Zerstörung der Umwelt haben mit der Bedrohung durch Atomwaffen viel gemeinsam. Genau wie die weltweit verteilten Atomwaffenarsenale stellt die Klimakatastrophe eine Bedrohung für die gesamte Menschheit dar. Beide sind nur durch internationale Kooperation zu bewältigen“, heißt es in einem gemeinsamen Pressestatement der Aktivist*innen.

Neben der Klimakrise bildete der Atomwaffenverbotsvertrag (AVV) einen inhaltlichen Schwerpunkt der Aktionswoche. An diesem Wochenende jährt sich der Beschluss für den Vertrag für ein Verbot von Atomwaffen in der UN-Generalversammlung am 7. Juli 2017 zum sechsten Mal. Der Vertrag, der Entwicklung, Produktion, Test, Erwerb, Lagerung, Transport, Stationierung und Einsatz von Atomwaffen verbietet, ist inzwischen von 68 Ländern ratifiziert und 27 weiteren unterzeichnet worden. Damit fehlen vier Unterschriften, damit eine Mehrheit der UN-Staaten den Vertrag unterzeichnet hat.

Anlässlich des Jubiläums betonten die Aktivist*innen die Bedeutung des Vertrages. Die IPPNW-Mitglieder Kim Rosebrock und Sarah Kuiter erklärten in ihrer Festrede anlässlich der Feierlichkeiten: „Atomwaffen sind neben der Klimakatastrophe die größte Bedrohung unserer Menschheit. Nur in einer Welt ohne Atomwaffen gibt es die Möglichkeit für globalen Frieden.“ Nukleare Abschreckung könne nicht zu mehr Sicherheit führen, so die Aktivist*innen. Bram Schulte von der belgischen Friedensorganisation Vrede kritisierte in seinem Beitrag, dass die Atomwaffenstaaten durch ihr Festhalten an der nuklearen Ordnung die globale Gemeinschaft in Geiselhaft nehmen. Der Atomwaffenverbotsvertrag sei der Versuch einer internationalen Zivilgesellschaft, dem etwas entgegenzusetzen.

Das Zukunftscamp fand dieses Jahr erstmals nicht in Büchel, sondern in Düren, in der Nähe des Fliegerhorstes Nörvenich statt. Dort trainiert die Bundeswehr aktuell den Einsatz von Atomwaffen mit dem Trägerflugzeug "Tornado". Neben den Protestaktionen und Mahnwachen bot das einwöchige Camp ein umfangreiches Workshop- und Weiterbildungsprogramm. Eine Theaterperformance, Konzerte und vielfältige Gelegenheiten zum Austausch rundeten das Programm ab.

Neben den beiden Nobelpreisträgerorganisationen IPPNW und ICAN wurde die Aktionswoche von einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis getragen. Beteiligt waren unter anderem der Kooperationspartner BUND NRW, das Netzwerk Friedenskooperative, Greenpeace, attac, die Informationsstelle Militarisierung (IMI) und das Hambicamp 2.0.


Weitere Informationen:

Das Pressestatement in voller Länge lesen Sie hier: http://news.ippnw.de/commonFiles/Pressestatement_zu_Beginn_des_Briefings_07.Juli.pdf

Aktuelle Fotos aus dem Camp, von der Mahnwache und den Aktionen finden Sie hier: https://www.flickr.com/photos/ippnw/albums/with/72177720309601606

Kontakt:
Frederic Jage-Bowler (Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit IPPNW), Tel. 030 69 80 74 15, Email: jagebowler[at]ippnw.de

Aicha Kheinette (Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, ICAN) Tel. 030 54 90 83 40, Email: aicha[at]ican.berlin

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Ansprechpartner*innen

Xanthe Hall. Foto: IPPNW

Xanthe Hall
Abrüstungsreferentin, IPPNW-Geschäftsstellenleiterin
Expertin in Fragen zu Atomwaffen
Tel. 030 / 698074 - 12
Kontakt

Juliane Hauschulz

Juliane Hauschulz
Projektmitarbeiterin "To Survive is to Resist", Atomwaffen und nukleare Abrüstung
Tel. 030-698074 - 12
Kontakt

Lars Pohlmeier. Foto: IPPNW

Dr. med. Lars Pohlmeier
IPPNW-Vorsitzender
Kontakt

Materialien

Broschüre: Impulse für ein atomwaffenfreies Deutschland. Die nukleare Abschreckung muss überwunden werden – die wahrscheinlichen humanitären Folgen der nuklearen Abschreckung darf die Politik nicht länger in Kauf nehmen. Format DIN A4

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