Gemeinsame Pressemitteilung vom 27.11.2019

Keine olympischen Wettbewerbe in radioaktiv kontaminierten Regionen

IPPNW und .ausgestrahlt starten gemeinsame Unterschriften-Aktion zur Olympiade in Tokio 2020

27.11.2019 Die japanische Regierung plant die Austragung olympischer Baseball- und Softball-Wettkämpfe in der Hauptstadt der Präfektur Fukushima – 50 Kilometer vom havarierten Atomkraftwerk Fukushima Dai-ichi entfernt. In einer gemeinsamen Unterschriftenaktion fordern die Organisationen IPPNW und .ausgestrahlt den Verzicht auf die olympischen Wettbewerbe in Fukushima-City und eine Absage an den Fackellauf in den verstrahlten Gebieten der Präfektur Fukushima. Die Unterschriftenaktion ist an das Internationale Olympische Komitee (IOC) und an die japanische Regierung adressiert. Die Unterschriften sollen sowohl an das IOC in Lausanne als auch direkt in Japan vor dem Beginn der Olympischen Spiele übergeben werden. 

In nur 20 Kilometer Entfernung von den Reaktoren startet am 26. März 2020 im sogenannten J-Village der olympische Fackellauf, der durch offiziell dekontaminierte Gebiete führt, die jedoch bis heute von radioaktiven Hot-Spots übersät sind.

Dr. Alex Rosen, Vorsitzender der deutschen Sektion der IPPNW, ist einer der Initiatoren der Unterschriftenkampagne: "Wir rufen dazu auf, das Schicksal der Menschen in den verstrahlten Gebieten im Nordosten Japans nicht aus den Augen zu verlieren. Die havarierten Reaktoren und die großen Mengen an radioaktivem Fallout stellen weiterhin eine sehr reelle Gefahr dar. Menschen werden zudem dazu genötigt, in Regionen zurückzukehren, in denen sie zum Teil einer 20-fach erhöhten radioaktiven Belastung ausgesetzt sind. Das verstößt gegen geltendes internationales Strahlenschutzecht," so Rosen.

Jochen Stay, Sprecher von .ausgestrahlt, weist darauf hin, dass es sich um „radioaktive Olympische Sommerspiele 2020“ handele, denn Japan leidet noch immer unter dem radioaktiven Fallout des mehrfachen Super-GAUs in Fukushima.  

Gemeinsam wenden sich die Organisationen durch die Unterschriftenliste gegen den Versuch, mit den Olympischen Spielen der Weltöffentlichkeit Normalität in den verstrahlten Gebieten vorzuspielen.

Die Online-Petition finden Sie unter https://www.openpetition.eu/petition/online/keine-olympischen-wettbewerbe-in-radioaktiv-kontaminierten-regionen (deutsch) und https://www.openpetition.eu/petition/online/no-olympic-games-in-radioactive-regions (englisch)

Mehr Informationen über die Kampagne "Tokyo 2020 - The Radioactive Olympics" unter http://www.radioactive-olympics.org


Für Rückfragen:
Angelika Wilmen, Pressesprecherin IPPNW 030 – 6980 74 15
Jochen Stay, .ausgestrahlt 0170-9358759

Herausgeber*innen:
IPPNW - Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges / Ärzte in sozialer Verantwortung
.ausgestrahlt - gemeinsam gegen Atomenergie

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Ansprechpartner


Patrick Schukalla
Referent Atomausstieg, Energiewende und Klima
E-Mail: schukalla[AT]ippnw.de

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