IPPNW-Pressemitteilung vom 16. Mai 2025

Ärzt*innen und Gesundheitsfachkräfte fordern mehr Druck für sofortiges Ende der Hungerblockade

Gesundheitssystem in Gaza zerstört

Die IPPNW Deutschland drängt die Bundesregierung, von der israelischen Regierung die sofortige Beendigung der völkerrechtswidrigen Blockade und den ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe einzufordern. Zudem solle sie sich entschiedener für einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand einsetzen. Die Bundesregierung wird aufgefordert, Unterstützung bei der medizinischen Versorgung zu leisten. Exemplarisch dafür könnte die Behandlung schwer verletzter und krebskranker Kinder in Deutschland stehen. Alle Waffenlieferungen in die Nahostregion sollten eingestellt werden, einschließlich von Waren, die zur Herstellung von Waffen genutzt werden.

Als Folge israelischer Angriffe hat das letzte Krankenhaus für Krebsbehandlungen im umkämpften Gazastreifen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation den Betrieb eingestellt. Das europäische Krankenhaus im Süden des abgeriegelten Küstengebiets sei bei den Angriffen am Dienstag schwer beschädigt worden und nicht mehr funktionsfähig, schrieb WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf X.

„Deutschland macht sich mit der bedingungslosen Unterstützung Israels an den zur Zeit stattfindenden Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit mitschuldig. Der internationale Gerichtshof ermittelt unter dem Verdacht eines Völkermords gegen die israelische Regierung. Amnesty International (AI), medico international, Human Rights Watch (HRW), European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) und weitere humanitäre und Menschenrechtsorganisationen haben vielfache Belege zusammengestellt, die die Politik der Israelischen Regierung in Gaza als Genozid charakterisieren. Daher fordern wir von der Bundesregierung, ihre politische Reaktion auf die Situation im Gazastreifen und im Westjordanland zum Schutz der Zivilbevölkerung grundlegend zu ändern“, heißt es in einem Beschluss der IPPNW-Mitgliederversammlung vom 10. Mai 2025.

Die IPPNW Deutschland unterstützt den Aufruf internationaler NGOs "Unified Call to confront famine in Gaza: Launch the diplomatic humanitarian convoy now". Mittlerweile haben den Aufruf knapp 400 Organisationen unterzeichnet.

Den vollständigen Beschluss „Für einen gerechten Frieden“ finden Sie unter www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Verein/MV/Gerechter_Frieden.pdf

Kontakt:
IPPNW-Friedensreferentin Angelika Wilmen, Tel. 030 698074-13, Email: wilmen@ippnw.de

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