Eine gelungene und gelingende Studierenden-Arbeit in der IPPNW lebt von Vernetzung und Austausch. Die beste Gelegenheit dafür ist das deutschlandweite Studierendentreffen. Nachdem das letzte Treffen wegen der Corona-Pandemie schon vier Jahre zurückliegt, haben wir uns nun vom 17. bis zum 19. November 2023 in Berlin-Neukölln in der Ida Nowhere getroffen. Dieses Wochenende haben wir genutzt, um uns gegenseitig über aktuelle Projekte in den Studi-Gruppen zu berichten, uns über die bedrohliche politische Situation auszutauschen und über Herausforderungen für unsere Studi-Arbeit zu sprechen. Dabei stand vor allem die Frage im Raum, wie wir es wieder schaffen können, mehr junge Menschen für die Thematik der atomaren Bedrohung zu sensibilisieren und vielleicht auch für die Friedensbewegung zu aktivieren. Neben den Berliner IPPNW Studierenden nahmen Aktive aus Bochum, Greifswald, Hamburg, Hannover und Würzburg teil.
Das Programm führte uns über unterschiedliche inhaltliche Stationen mit Inputs und Diskussionen auch zu befreundeten Organisationen und an neue Orte. Wir haben die Organisation ROSA kennengelernt, die einen geschützten Raum für Frauen und Kinder in Geflüchtetenunterkünften in Griechenland oder hier in Deutschland schafft. Auf einem Stadtrundgang durch Moabit haben wir etwas über die Problematik in der Gesundheitsversorgung von illegalisierten Menschen und anderen Menschen ohne Krankenversicherung gelernt.
Am Sonntag durften wir Jacqueline Andres von der Informationsstelle Militarisierung begrüßen, die spannende Perspektiven zu Militarismus und Feminismus mit uns geteilt hat. In ihrem Vortrag beschäftigte sie sich mit der Frage, ob Militarismus feministisch sein kann und ob die Lieferungen von Waffen von einem feministischen Standpunkt aus begründet werden können. Später gab es viel Raum für Austausch, auch über die verschiedenen Fragen und Sichtweisen, die wir zum Beispiel zum Krieg in der Ukraine haben. Eine wertschätzende Atmosphäre, die Raum für klare Positionierung aber auch für Zweifel, Ambivalenzen und ehrliche Fragen zuließ, machte die Diskussion zu einem echten Gewinn für die Gruppe.
Neben viel Zeit für inhaltliche Fragen mussten wir Clara Blumenroth als Studi-Sprecherin verabschieden und freuen uns, Anna Khouri als ihre Nachfolgerin begrüßen zu dürfen. Stella Ziegler wird noch ein weiteres Jahr als Sprecherin aktiv sein.
Das diesjährige Studi-Treffen hat uns allen, ob neu in der IPPNW oder schon länger dabei, viel Schwung gegeben und bietet viele Anknüpfungspunkte. Die gesammelten Ideen und die Energie wollen wir in unsere Studi-Gruppen mitnehmen.
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