Soziale Verantwortung

Als Ärztinnen und Ärzte und Angehörige der Gesundheitsberufe tragen wir in besonderem Maße eine gesellschaftliche und politische Verantwortung. Die Förderung der Gesundheit für Alle ist nur möglich, wenn die Grundbedingungen für ein gesundes Leben auf einem gesunden Planeten erfüllt sind und der Zugang zu einer angemessenen Gesundheitsversorgung für alle Menschen gesichert ist. Deshalb setzen wir uns für eine solidarische Gesundheitsversorgung sowie für globale soziale und Klimagerechtigkeit ein. Der Kampf gegen die ungebremste Erderwärmung und für die Einhaltung der Menschenrechte  sind unabdingbarer Bestandteil unseres Engagements.

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Aktuelle Aktion

Geschlechtersensibler Infrastruktur für geflüchtete Menschen

Forderungspapier von ROSA anlässlich des Flüchtlingsgipfels

04.05.2023 Neben allgemeinen Herausforderungen, die mit einer Flucht einhergehen, sind Frauen häufig zusätzlichen Belastungen und Gefahren ausgesetzt, die zu geschlechtsspezifischen Traumatisierungen führen und eine Integration im Ankunftsland erschweren erschweren. Die aktuelle Situation sowohl an deneuropäischen Außengrenzen als auch in Deutschland verletzt sowohl die vom Bund festgelegten "Mindeststandards zum Schutz von Geflüchteten" als auch die Genfer Flüchtlingskonvention Flüchtlingskonvention und Allgemeine Menschenrechte und somit grund legende demokratische und europäische Werte.

04.05.2023 Am 15. Mai ist der „Internationaler Tag der Kriegsdienstverweigerung“. Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine ist dieser Tag wichtiger denn je: Hunderttausende Menschen aus Russland, Belarus und der Ukraine versuchen sich dem Militär zu entziehen – sie werden verfolgt, in Gefängnisse gesteckt und in Belarus droht Deserteur*innen sogar die Todesstrafe. Die EU und die Bundesregierung bieten Kriegsdienstverweigerer*innen und Deserteur*innen trotz anderslautender Bekundungen noch immer keinen Schutz.

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Keine Abschiebungen aus dem Krankenhaus

Der Arbeitskreis Geflüchtete und Asyl bittet um Mithilfe

Als Arbeitskreis Geflüchtete und Asyl der IPPNW beschäftigen wir uns seit einigen Jahren vertieft mit dem Komplex Abschiebungen und Gesundheit und haben verschiedene Materialien zu diesem Thema erstellt. Mit Besorgnis beobachten wir, dass inzwischen auch Krankenhäuser keine sicheren Orte mehr für alle Menschen sind. In der Vergangenheit kam es wiederholt zu Abschiebungen im Kontext einer stationären Behandlung. Um die Problematik besser zu verstehen und Maßnahmen zu entwickeln, um ihr effektiver vorbeugen zu können, haben wir vor einigen Monaten begonnen, diese Ereignisse zu recherchieren. Denn bisher gibt es keine systematische Erfassung für das Bundesgebiet.

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Aktuelle Materalien

Bildungsangebote

Medical Peace Work

Lern- und Lehrmaterialien für Gesundheitsfachkräfte zum Thema Gewalt, Gesundheit und Frieden

Möchtest du mehr erfahren, wie sich Krieg und Menschenrechtsverletzungen auf die Gesundheit auswirken? Möchtest du besser verstehen, was deine besondere Rolle als Gesundheitspersonal ist? Möchtest du dich für die Prävention von Gewalt und Friedensförderung einsetzen? Dann schau doch mal auf unsere Medical Peace Work Website. Dort finden sich umfangreiche und kostenlose Textbuch-Online-Kurse zum Selbststudium (in Kooperation mit der Uni Bergen, Norwegen), Fallstudien zu unterschiedlichen Themen zum Bearbeiten in einer Gruppe, interaktive Online-Materialien und anderes mehr.

Medical Peace Work ist ein Zusammenschluss von Gesundheitsorganisationen und Bildungseinrichtungen, darunter mehrere IPPNW Sektionen. Ziel ist die Entwicklung und Stärkung eines Fachgebiets zur interdisziplinären Betrachtung von Medizin, Gesundheitsarbeit, Gewaltprävention und Friedensförderung.

Aktuelle Pressemitteilungen

IPPNW-Pressemitteilung vom 15.01.2021

Das Deutsche Rote Kreuz muss sich endlich aktiv der Last seiner Geschichte stellen und diese annehmen

Fachtagung zur DRK-Geschichte 1914 – 1945

15.01.2021 Die Ärzt*innenorganisation IPPNW appelliert im Vorfeld des 100-jährigen Bestehens an das Deutsche Rote Kreuz. Es muss sich endlich glaubwürdig und nachhaltig seiner belasteten Vergangenheit stellen und diese annehmen. Das Deutsche Rote Kreuz hat seine aktive Verstrickung ins nationalsozialistische Unrechtsregime jahrzehntelang nicht nur aktiv negiert, sondern sich im Gegenteil als humanitäre Organisation in inhumanen Zeiten stilisiert. Zwar gibt es zaghafte Schritte innerhalb des Deutschen Roten Kreuzes, diese Jahre historisch und ethisch genauer zu beleuchten, doch sie greifen zu kurz. Die IPPNW fordert daher, dass das Deutsche Rote Kreuz auf allen Ebenen eine glaubwürdige Erinnerungskultur lebt, die über das Gedenken von Henry Dunant hinausgeht.

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IPPNW-Pressemitteilung vom 17. Dezember 2020

Menschenrecht auf Gesundheit wird Geflüchteten verweigert

Urteilsverkündung Menschenrechtstribunal

17.12.2020 Die Jury des Menschenrechtstribunals hat die Bundesregierung sowie die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union in ihrer gestrigen Urteilsverkündigung aufgefordert, jedem Menschen in Deutschland und den EU-Mitgliedsstaaten den gleichen Zugang zur Gesundheitsversorgung zu gewähren! Die Anhörung mit Zeug*innen, die ein Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen vom 23.-25. Oktober 2020 in Berlin durchgeführt hat, habe gezeigt, wie das Menschenrecht auf Gesundheit Geflüchteten und migrierten Menschen in Deutschland und der EU regelmäßig verweigert werde.

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IPPNW-Pressemitteilung vom 8. Dezember 2020

IPPNW fordert Verlängerung des Abschiebestopps

Innenminister diskutieren über Aufweichung des Abschiebeverbots nach Syrien

08.12.2020 Auf der Innenministerkonferenz vom 09.-11. Dezember 2020 soll erneut über ein Ende des uneingeschränkten Abschiebestopps nach Syrien diskutiert werden. Ein Großteil der Innenminister sprach sich in jüngster Vergangenheit für eine Aufweichung des Verbots aus. Ab dem 01. Januar sollen straftätig gewordene Personen sowie sogenannte Gefährder abschoben werden können – auch wenn ihr Leben im Zielland gefährdet ist. Laut IPPNW-Vorstandsmitglied Carlotta Conrad ist dies „ein verheerendes Signal an alle Geflüchteten aus Syrien: Hier in Deutschland seid Ihr nicht sicher! Dabei ist Sicherheit die Voraussetzung, um mit vergangenen Traumata fertig zu werden.“

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IPPNW-Pressemitteilung vom 13. November 2020

IPPNW fordert Stopp der Abschiebungen nach Afghanistan

Abschiebung trotz weltweiter Pandemie

13.11.2020 Das Innenministerium plant die vorübergehend reduzierte Abschiebepraxis nach Afghanistan mitten in der Covid-19 Pandemie wieder aufzunehmen. Die Ärzt*innenorganisation IPPNW kritisiert dieses Vorhaben stark und fordert die Bundesregierung auf, sofort alle Abschiebemaßnahmen zu stoppen. „Die für den 16. November geplante Abschiebung ist unmenschlich und aufgrund der aktuellen gesundheitlichen und politischen Lage in Afghanistan unverantwortlich“, betont Carlotta Conrad, Vorstandsmitglied der IPPNW.

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Pressemitteilung vom 26. Oktober 2020

Migrations- und Asylpolitik der Bundesregierung und der EU verstößt gegen Recht auf Gesundheit

Menschenrechtstribunal in Berlin

26.10.2020 Die gegenwärtige Migrations- und Asylpolitik der Bundesrepublik Deutschland und der EU verletzt das Recht auf Gesundheit und physische und psychische Integrität von Migrant*innen und Geflüchteten schwerwiegend. Das ist das Ergebnis des Menschenrechtstribunals, das ein Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen am Wochenende in Berlin veranstaltet hat. „Die Berichte von Geflüchteten und ihren Unterstützer*innen zeichnen ein erschreckendes Bild der deutschen und europäischen Migrationspolitik,“ resümiert die Jurorin Sarah Lincoln. „Viele Geflüchtete sind krank und brauchen besonderen Schutz. Stattdessen werden sie wie Menschen zweiter Klasse behandelt, ohne Privatsphäre, ohne Zugang zu angemessener Gesundheitsversorgung, ohne Verfahrensrechte.“

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Ärzte in sozialer Verantwortung

Als Ärztinnen und Ärzte erkennen wir unsere Mitverantwortung für ein soziales, gerechtes und umweltbewusstes Zusammenleben der Menschen und Völker an. Wir setzen uns selbstkritisch mit der Vergangenheit und der Gegenwart der Medizin auseinander, wenden uns gegen den Missbrauch von gentechnischer Diagnostik und Transplantationsmedizin. Und wir setzen uns für eine angemessene medizinische Versorgung von Menschen ohne Papiere ein.



Gesundheit für alle
Die IPPNW hat 2012 das Thema „Gesundheit für alle“ in ihre Agenda aufgenommen. Unter „Gesundheit für alle“ verstehen wir in Anlehnung an die Erklärung von Alma Ata der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 1978, „dass Gesundheit, die der Zustand völligen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit oder Gebrechen ist, ein grundlegendes Menschenrecht darstellt und dass das Erreichen eines möglichst guten Gesundheitszustands ein äußerst wichtiges weltweites soziales Ziel ist, dessen Verwirklichung Anstrengungen nicht nur der Gesundheitspolitik, sondern auch vieler anderer sozialer und ökonomischer Bereiche erfordert“. Für die IPPNW ist Gesundheit nicht nur ein Grundrecht aller Menschen, sondern auch eine wichtige Determinante für Stabilität und Frieden in einer Gesellschaft. mehr


Medizin und Gewissen
 
Auch in Deutschland leiden Menschen Not. Menschen in der Illegalität, Menschen in Heimen, chronisch kranke Menschen. Wir möchten sozial verantwortlich handeln. Die neuen Technologien in der Medizin und die Umgestaltung des Gesundheitswesens stellen uns vor neue Fragen, die wir auf unseren Kongressen »Medizin und Gewissen« sowie in Fachtagungen mit Ärzten, Pflegenden, Hebammen und der interessierten Öffentlichkeit diskutieren möchten.


E-Card stoppen
 
Die IPPNW lehnt die Einführung der sogenannten elektronischen »Gesundheitskarte« ab. Es wird fälschlicherweise versprochen, dass die eGK das Gesundheitswesen billiger und besser machen soll. Angeblich sollen das Selbstbestimmungsrecht der Patienten und die Behandlungsmöglichkeiten für uns als Ärzte verbessert werden. Doch das Arzt Patienten-Verhältnis kann durch die Speicherung sensibler Patientendaten in zentralen Servern schwer beschädigt oder sogar zerstört werden. Die Bevölkerung kann mit Hilfe des elektronischen Rezeptes in Risikoklassen eingeteilt werden, die den Patienten, ihren Kindern und Kindeskindern lebenslang anhaften werden. Der Zugriff auf Daten für unbefugte Dritte und der Datenmissbrauch sind vorprogrammiert. Einen diesen rechtfertigenden medizinischen Nutzen gibt es nicht. Die Kosten dieser milliardenschweren Entwicklung in Richtung einer Überwachungsgesellschaft sollen auf Patienten und Ärzte abgewälzt werden.


Pharmakampagne
 
Die weltgrößten Pharmaunternehmen beeinflussen die globalen Handelsregeln und Regulierungen weitgehend. Ihre Profite gehören zu den höchsten aller Branchen, und mit ihrem Reichtum wirken sie direkt auf die Hebel politischer Macht. Ihre Rolle bei der Gestaltung internationaler Patentregeln in direkter Zusammenarbeit mit der US-Regierung und der Europäischen Kommission ist gut dokumentiert. Die Pharmaindustrie gibt viel Geld aus, um diese Profite zu sichern. Sie hat die größte Lobby in Washington - und wohl auch in der Bundesrepublik - und finanziert in erheblichem Maße politische Kampagnen. Dies hat zur Folge, dass Handelsinteressen Vorrang haben gegenüber gesundheitlichen Erfordernissen und dem Recht auf Leben. Wegen der vielfältigen Verflechtungen der Pharmaindustrie wird es nur mit Hilfe der Zivilgesellschaft und durch Sensibilisierung und Druck einer breiten Öffentlichkeit gelingen, die Situation zu ändern. Dies bedarf eines langen Atems und Ärztinnen und Ärzten kommt dabei eine wichtige Rolle zu.


Clara-Immerwahr-Auszeichnung
 
Die Clara-Immerwahr-Auszeichnung wurde von der IPPNW geschaffen, um Personen zu würdigen, die sich in ihrem Beruf, an ihrem Arbeitsplatz ungeachtet persönlicher Nachteile aktiv gegen Krieg, Rüstung und gegen die anderen Bedrohungen für die Grundlagen menschlichen Lebens eingesetzt haben. Gleichzeitig sollen all jene, die lebensfeindliche Folgen ihrer Arbeit erkennen, ermutigt werden, aus der Sprachlosigkeit herauszutreten und mitzuhelfen bei der Erhaltung unserer Welt. Der Name der Auszeichnung erinnert an die Chemikerin Clara Immerwahr (1870-1915), die sich als Ehefrau von Fritz Haber entschieden und mit höchstem persönlichen Einsatz gegen die Entwicklung und Anwendung von Giftgas verwahrte, welche ihr Mann vorantrieb.

 

Aktion
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Basisinfos
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Medibüros
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News und Kommentar
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Ansprechpartnerinnen

 

Anne Jurema
Referentin "Soziale Verantwortung"
Tel. 030/698074 - 17
Email: jurema[at]ippnw.de



Laura Wunder
Projektmitarbeiterin Soziale Verantwortung, Frieden und Klima
Tel. 030 / 698074 - 19
Email: wunder[at]ippnw.de

Materialien

Globale Impfgerechtigkeit: Warum der Globale Norden versagt hat und worauf es ankommt
Download als PDF

IPPNW-Report: Gesundheitliche Folgen von Abschiebungen
Lesen

 

IPPNW-Forum 164: Mitwirkung bei Abschiebungen: Ärzt*innen zwischen Gesetzen und Ethik
Lesen

Empfehlungen für heilberuflich Tätige in Abschiebesituationen
pdf Datei

Lesetipp | Deutsches Ärzteblatt: Asylbewerber: Ein ethisches Dilemma

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