Soziale Verantwortung

Als Ärztinnen und Ärzte und Angehörige der Gesundheitsberufe tragen wir in besonderem Maße eine gesellschaftliche und politische Verantwortung. Die Förderung der Gesundheit für Alle ist nur möglich, wenn die Grundbedingungen für ein gesundes Leben auf einem gesunden Planeten erfüllt sind und der Zugang zu einer angemessenen Gesundheitsversorgung für alle Menschen gesichert ist. Deshalb setzen wir uns für eine solidarische Gesundheitsversorgung sowie für globale soziale und Klimagerechtigkeit ein. Der Kampf gegen die ungebremste Erderwärmung und für die Einhaltung der Menschenrechte  sind unabdingbarer Bestandteil unseres Engagements.

Erfahren Sie mehr über unsere Themen und Projekte

Aktuelle Aktion

Keine Abschiebungen aus dem Krankenhaus

Der Arbeitskreis Geflüchtete und Asyl bittet um Mithilfe

Als Arbeitskreis Geflüchtete und Asyl der IPPNW beschäftigen wir uns seit einigen Jahren vertieft mit dem Komplex Abschiebungen und Gesundheit und haben verschiedene Materialien zu diesem Thema erstellt. Mit Besorgnis beobachten wir, dass inzwischen auch Krankenhäuser keine sicheren Orte mehr für alle Menschen sind. In der Vergangenheit kam es wiederholt zu Abschiebungen im Kontext einer stationären Behandlung. Um die Problematik besser zu verstehen und Maßnahmen zu entwickeln, um ihr effektiver vorbeugen zu können, haben wir vor einigen Monaten begonnen, diese Ereignisse zu recherchieren. Denn bisher gibt es keine systematische Erfassung für das Bundesgebiet.

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Aktuelle Materalien

Bildungsangebote

Medical Peace Work

Lern- und Lehrmaterialien für Gesundheitsfachkräfte zum Thema Gewalt, Gesundheit und Frieden

Möchtest du mehr erfahren, wie sich Krieg und Menschenrechtsverletzungen auf die Gesundheit auswirken? Möchtest du besser verstehen, was deine besondere Rolle als Gesundheitspersonal ist? Möchtest du dich für die Prävention von Gewalt und Friedensförderung einsetzen? Dann schau doch mal auf unsere Medical Peace Work Website. Dort finden sich umfangreiche und kostenlose Textbuch-Online-Kurse zum Selbststudium (in Kooperation mit der Uni Bergen, Norwegen), Fallstudien zu unterschiedlichen Themen zum Bearbeiten in einer Gruppe, interaktive Online-Materialien und anderes mehr.

Medical Peace Work ist ein Zusammenschluss von Gesundheitsorganisationen und Bildungseinrichtungen, darunter mehrere IPPNW Sektionen. Ziel ist die Entwicklung und Stärkung eines Fachgebiets zur interdisziplinären Betrachtung von Medizin, Gesundheitsarbeit, Gewaltprävention und Friedensförderung.

Aktuelle Pressemitteilungen

IPPNW-Pressemitteilung vom 10. September 2020

Menschen aus Moria endlich Schutz und Ruhe gewähren

Brand im Geflüchtetenlager

09.09.2020 Die Ärzteorganisation IPPNW fordert die deutsche Bundesregierung und die Innenminister der Länder auf, endlich die zugesagten Menschen aus dem Geflüchtetenlager Moria aufzunehmen. Seit Monaten unterstützen deutsche Nicht-Regierungsorganisationen und Kommunen die Forderung, Geflüchtete aus den Lagern in Deutschland und anderen EU-Ländern aufzunehmen. Viele Kommunen und Bundesländer haben immer wieder betont, dass sie dazu bereit sind. Die Bundesregierung muss sich innerhalb der Europäischen Union dafür einsetzen, für alle Geflüchteten eine menschenwürdige Unterbringung zu schaffen, die es den Bewohner*innen des nun abgebrannten Lagers ermöglicht, Schutz vor faschistischen Angriffen und Ruhe zu finden.

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Unteilbar-Demonstration

Für ein Menschenrecht auf Gesundheit

16.06.2020 Unter dem Slogan "Menschenrechte sind unteilbar" war auch die ärztliche Friedensorganisation IPPNW an der bundesweiten Unteilbar-Demonstration am 14. Juni 2020 beteiligt. Zusammen mit dem Bündnis zur Vorbereitung eines Menschenrechtstribunals (Migrant PPT) gestaltete die IPPNW den Demonstrations-Abschnitt zum Thema Menschenrecht auf Gesundheit. Mehr als 20.000 Menschen nahmen in Berlin an dem ca. 9 Kilometer langem Band der Solidarität teil.

Covid-19 Newsletter der bvmd, 7. Juni 2020

COVID-19 wird soziale und gesundheitliche Ungleichheiten verstärken

Gastbeitrag von Claudia Böhm

07.06.2020 Die Pandemie sowie die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung treffen manche Menschen härter als andere. Die Infektion selbst gefährdet neben älteren Menschen und anderen Risikogruppen insbesondere sozioökonomisch benachteiligte Bevölkerungsgruppen – in Europa sowie weltweit. Sie können oft weder Abstands- noch Hygieneregeln einhalten, sind auf ihren Lohn angewiesen und haben noch dazu oft keinen Zugang zur Krankenversorgung oder können sich diese nicht leisten.

IPPNW-Pressemitteilung vom 26. Mai 2020

Wirtschaftsinvestionen an den Schutz der Gesundheit von Mensch und Planet knüpfen

Healthy Recovery Brief an die G20

26.05.2020 In einem Offenen Brief an die Staatschefs der G20-Staaten fordern heute mehr als 350 Gesundheitsorganisationen aus 90 Ländern eine „gesunde Erholung“ der Wirtschaft. Die enormen Investitionen zur Abmilderung der wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie in Schlüsselsektoren wie Gesundheitsversorgung, Verkehr, Energie und Landwirtschaft müssten Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung in ihrem Kern verankern. Die Unterzeichner des Briefes repräsentieren insgesamt 40 Millionen Beschäftigte aus dem Gesundheitssektor. Gesundheit bzw. die Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen sowie auf die planetare Gesundheit müssten bei der Wirtschaftsförderung verankert werden. Dazu gehörten auch sauberes Wasser, saubere Luft und Maßnahmen zur Begrenzung des Klimawandels.

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IPPNW-Pressemitteilung vom 16. April 2020

Ärzt*innen fordern, besonders Schutzbedürftige sofort zu evakuieren

Minderjährige Geflüchtete aus Griechenland

16.04.2020 Am Samstag sollen 50 Kinder von den griechischen Inseln nach Deutschland evakuiert werden. Im Vergleich zu der noch Anfang März von der Bundesregierung angekündigten Zahl von 1.000-1.500 Kindern ist das unverhältnismäßig, kritisieren die Ärzt*innen in sozialer Verantwortung (IPPNW). Derzeit leben auf den griechischen Inseln 40.000 Geflüchtete in Lagern, die für 6.000 Bewohner*innen ausgelegt sind. IPPNW-Vorstandsmitglied Carlotta Conrad stellt fest, dass es „in der aktuellen Situation durch die Corona-Pandemie unmenschlich ist, in Europa Personen ohne Zugang zu Wasser zu wissen, ohne Möglichkeit des Social-Distancing und mit nicht-vorhandener medizinischer Versorgung“. Die Lager müssten aufgelöst und die Asylverfahren zügig bearbeitet werden.

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Ärzte in sozialer Verantwortung

Als Ärztinnen und Ärzte erkennen wir unsere Mitverantwortung für ein soziales, gerechtes und umweltbewusstes Zusammenleben der Menschen und Völker an. Wir setzen uns selbstkritisch mit der Vergangenheit und der Gegenwart der Medizin auseinander, wenden uns gegen den Missbrauch von gentechnischer Diagnostik und Transplantationsmedizin. Und wir setzen uns für eine angemessene medizinische Versorgung von Menschen ohne Papiere ein.



Gesundheit für alle
Die IPPNW hat 2012 das Thema „Gesundheit für alle“ in ihre Agenda aufgenommen. Unter „Gesundheit für alle“ verstehen wir in Anlehnung an die Erklärung von Alma Ata der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 1978, „dass Gesundheit, die der Zustand völligen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit oder Gebrechen ist, ein grundlegendes Menschenrecht darstellt und dass das Erreichen eines möglichst guten Gesundheitszustands ein äußerst wichtiges weltweites soziales Ziel ist, dessen Verwirklichung Anstrengungen nicht nur der Gesundheitspolitik, sondern auch vieler anderer sozialer und ökonomischer Bereiche erfordert“. Für die IPPNW ist Gesundheit nicht nur ein Grundrecht aller Menschen, sondern auch eine wichtige Determinante für Stabilität und Frieden in einer Gesellschaft. mehr


Medizin und Gewissen
 
Auch in Deutschland leiden Menschen Not. Menschen in der Illegalität, Menschen in Heimen, chronisch kranke Menschen. Wir möchten sozial verantwortlich handeln. Die neuen Technologien in der Medizin und die Umgestaltung des Gesundheitswesens stellen uns vor neue Fragen, die wir auf unseren Kongressen »Medizin und Gewissen« sowie in Fachtagungen mit Ärzten, Pflegenden, Hebammen und der interessierten Öffentlichkeit diskutieren möchten.


E-Card stoppen
 
Die IPPNW lehnt die Einführung der sogenannten elektronischen »Gesundheitskarte« ab. Es wird fälschlicherweise versprochen, dass die eGK das Gesundheitswesen billiger und besser machen soll. Angeblich sollen das Selbstbestimmungsrecht der Patienten und die Behandlungsmöglichkeiten für uns als Ärzte verbessert werden. Doch das Arzt Patienten-Verhältnis kann durch die Speicherung sensibler Patientendaten in zentralen Servern schwer beschädigt oder sogar zerstört werden. Die Bevölkerung kann mit Hilfe des elektronischen Rezeptes in Risikoklassen eingeteilt werden, die den Patienten, ihren Kindern und Kindeskindern lebenslang anhaften werden. Der Zugriff auf Daten für unbefugte Dritte und der Datenmissbrauch sind vorprogrammiert. Einen diesen rechtfertigenden medizinischen Nutzen gibt es nicht. Die Kosten dieser milliardenschweren Entwicklung in Richtung einer Überwachungsgesellschaft sollen auf Patienten und Ärzte abgewälzt werden.


Pharmakampagne
 
Die weltgrößten Pharmaunternehmen beeinflussen die globalen Handelsregeln und Regulierungen weitgehend. Ihre Profite gehören zu den höchsten aller Branchen, und mit ihrem Reichtum wirken sie direkt auf die Hebel politischer Macht. Ihre Rolle bei der Gestaltung internationaler Patentregeln in direkter Zusammenarbeit mit der US-Regierung und der Europäischen Kommission ist gut dokumentiert. Die Pharmaindustrie gibt viel Geld aus, um diese Profite zu sichern. Sie hat die größte Lobby in Washington - und wohl auch in der Bundesrepublik - und finanziert in erheblichem Maße politische Kampagnen. Dies hat zur Folge, dass Handelsinteressen Vorrang haben gegenüber gesundheitlichen Erfordernissen und dem Recht auf Leben. Wegen der vielfältigen Verflechtungen der Pharmaindustrie wird es nur mit Hilfe der Zivilgesellschaft und durch Sensibilisierung und Druck einer breiten Öffentlichkeit gelingen, die Situation zu ändern. Dies bedarf eines langen Atems und Ärztinnen und Ärzten kommt dabei eine wichtige Rolle zu.


Clara-Immerwahr-Auszeichnung
 
Die Clara-Immerwahr-Auszeichnung wurde von der IPPNW geschaffen, um Personen zu würdigen, die sich in ihrem Beruf, an ihrem Arbeitsplatz ungeachtet persönlicher Nachteile aktiv gegen Krieg, Rüstung und gegen die anderen Bedrohungen für die Grundlagen menschlichen Lebens eingesetzt haben. Gleichzeitig sollen all jene, die lebensfeindliche Folgen ihrer Arbeit erkennen, ermutigt werden, aus der Sprachlosigkeit herauszutreten und mitzuhelfen bei der Erhaltung unserer Welt. Der Name der Auszeichnung erinnert an die Chemikerin Clara Immerwahr (1870-1915), die sich als Ehefrau von Fritz Haber entschieden und mit höchstem persönlichen Einsatz gegen die Entwicklung und Anwendung von Giftgas verwahrte, welche ihr Mann vorantrieb.

 

Aktion
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Basisinfos
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Medibüros
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News und Kommentar
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THEMEN

Flucht & AsylMedizin und GewissenGesundheitspolitikGlobal HealthBest Practice for Young RefugeesGlobal Health SummerE-Card

Ansprechpartnerinnen

 

Anne Jurema
Referentin "Soziale Verantwortung"
Tel. 030/698074 - 17
Email: jurema[at]ippnw.de



Laura Wunder
Projektmitarbeiterin Soziale Verantwortung, Frieden und Klima
Tel. 030 / 698074 - 19
Email: wunder[at]ippnw.de

Materialien

Globale Impfgerechtigkeit: Warum der Globale Norden versagt hat und worauf es ankommt
Download als PDF

IPPNW-Report: Gesundheitliche Folgen von Abschiebungen
Lesen

 

IPPNW-Forum 164: Mitwirkung bei Abschiebungen: Ärzt*innen zwischen Gesetzen und Ethik
Lesen

Empfehlungen für heilberuflich Tätige in Abschiebesituationen
pdf Datei

Lesetipp | Deutsches Ärzteblatt: Asylbewerber: Ein ethisches Dilemma

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