Urgent Call: Freiheit für Dr. Serdar Küni!

Prozesse gegen Menschenrechtler*innen in der Türkei

Weil er Menschen unterschiedslos behandelte, wie es ärztliche Pflicht ist, ist Dr. Serdar Küni aus Cizre am 16. November 2020 zu vier Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt worden. Küni arbeitete während der Ausgangssperre 2015-16 in Cizre als Arzt im lokalen Gesundheitszentrum und versorgte Verwundete, ohne ihre Namen an die militärischen Stellen weiterzuleiten. Das wird ihm als „Unterstützung von Terroristen“ vorgeworfen. Im Oktober 2016 war er deshalb erstmalig verhaftet worden.

Die Verfahren in verschiedenen Instanzen wurde seit 2017 von Prozessbeobachter*innen verfolgt – auch IPPNW-Mitglieder aus Deutschland waren beim ersten Prozess zugegen. Sie vermuten, dass Küni der Regierung ein Dorn im Auge ist, weil er sich in der „Türkischen Menschenrechtsstiftung“ (TIHV) engagiert. Die Organisation dokumentiert Menschenrechtsverletzungen und bietet Folteropfern medizinische Hilfe an.

Zur Aufhebung des erstinstanzlichen Urteils hat möglicherweise die internationale Solidarität mit zahlreichen Briefen an die zuständigen Entscheidungsträger beigetragen. Die Verteidigung hat Berufung gegen das Urteil eingelegt. Damit muss es vom Landgericht Gaziantep erneut geprüft werden: "Wir hoffen, dass der Gerechtigkeit ... dank der starken Unterstützung und Solidarität Genüge getan und Dr. Serdar Küni freigesprochen wird," so TIHV.

Auch zu Sebnem Korur Fincanci, der TIHV-Vorsitzenden und frisch gewählten Präsidentin der türkischen Ärztekammer, gibt es schlechte Nachrichten. Das Berufungsgericht hat in einer Entscheidung vom 20. Oktober 2020 ihren Freispruch vom Juli 2019 aufgehoben. Inhaftiert wurde außerdem Dr. Seyhmus Gökalp von der Ärztekammer Diyarbakir.

Die Menschenrechtsstiftung TIHV ruft dazu auf, Unterstützerbriefe für Dr. Küni zu schreiben:
Hier finden Sie einen Musterbrief mit Adressen (PDF), Fotoschilder für die beiden Ärzt*innen und den Aufruf der Türkischen Menschenrechtsstiftung TIHV (PDF)

 Freiheit für Dr. Serdar Küni - Foto: Uwe HikschFreiheit für Dr. Serdar Küni - Foto: Uwe Hiksch

 

 

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