Israel

von Roxana Müller

01.12.2012 Vor zwei Jahren hörte ich vom f&e-Programm, das Medizinstudierenden im klinischen Abschnitt des Studiums ermöglicht, eine Famulatur im Ausland mit der Arbeit in einem lokalen Sozialprojekt zu verknüpfen. Bereits in dem Moment als ich mich entschloss, meine Bewerbung für f&e 2012 zu verfassen, begann eine der lehrreichsten Zeiten meines Lebens. Ich lernte viel über mich selbst und meine Interessen, als ich das Motivationsschreiben verfasste und nutzte die Gelegenheit, um mich näher mit der IPPNW und ihren Zielen, Projekten und Aktionsformen auseinander zu setzen. Das letzte Jahr lehrte mich viel über (medizinisches) Engagement, das weit über die Arbeit einer Ärztin in der Klinik hinausging. Schließlich war es natürlich für mich persönlich und meinen medizinischen Kenntnisstand ungemein bereichernd, im Projektland zwei Monate lang eigene Betrachtungen anstellen zu können und ein ganz eigenes f&e-Erlebnis mit nach Hause zu bringen.

Ich wollte sehr gern nach Israel und hatte das große Glück, dass mir dieser Wunsch erfüllt wurde. Da ich im Dezember 2010 schon einmal für zwei Wochen dort gewesen war, wusste ich in etwa, was mich erwarten würde. In der Zeit vor meinem Abflug verfolgte ich gespannt die Nachrichten aus der Region, informierte mich aber auch auf der Seite des Auswärtigen Amtes (um sicherzugehen, dass keine Verschärfung des Israel-Palästina-Konfliktes meinen Aufenthalt gefährlich werden lässt). Die Internetseite des Auswärtigen Amts warnte jedoch nicht ausdrücklich vor einer Reise, und somit flog ich Mitte Juli los ins Heilige Land.

Vor Ort
Es zeigte sich dennoch bald, dass Raketeneinschläge im Süden Israels und die Verhaftung von Anhängern der Hamas sowie die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Zivilisten beider Lager zum Alltag der Israelis und Palästinenser gehören. Von Nachrichten, die mich beunruhigten (wie zum Beispiel Raketeneinschlägen in der Großstadt Eilat), erfuhr ich nur, weil ich die Haaretz online las. Im Großraum Tel-Aviv-Jaffa, wo ich wohnte und arbeitete, habe ich mich dennoch immer sicher gefühlt. Am Mittagstisch in der Klinik ergaben sich manchmal (besonders zur Zeit der Zuspitzung des Konflikt zwischen Israel und Iran) Gespräche über die aktuelle politische Lage und den Kurs der Regierung unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Wie in Deutschland ist nicht jede_r bereit, über Politisches zu sprechen, aber wenn sich Diskussionen ergaben, waren sie stets spannend und lehrreich.
Die unvorstellbare Hitze der Sommermonate, die eigentlich jede Bewegung unmöglich macht, traf mich anfangs ziemlich schwer. Sie konnte aber nicht den Moment absoluten Glücks zerstören, der mich erfasste, als ich die Luft einsog und die Lichter Tel-Avivs aus dem Taxi heraus betrachtete. Ich nutzte die ersten Tage um organisatorische Fragen mit der Tel-Aviv University zu klären, mich mit Nahrungsmitteln einzudecken und das öffentliche Verkehrssystem zu studieren. Natürlich unternahm ich auch einige Stadtspaziergänge in Tel-Aviv. In meinem Einzelzimmer im Schwesternwohnheim in Petach-Tikva hatte ich glücklicherweise eine Klimaanlage, was für Abkühlung zumindest im Schlaf sorgte. Zur Unterkunft gehörte auch eine kleine Küche und so bot sich beim Kochen die Möglichkeit, andere ausländische Medizinstudierende und israelische Schwesternschülerinnen kennen zu lernen.

Famulatur
Als der erste Arbeitstag anbrach, freute ich mich sehr darauf, endlich zum Shalvata Mental Health Center zu fahren. Diese Psychiatrische Klinik umfasst verschiedene Ambulanzen, Tageskliniken und Stationen und ist zuständig für den ganzen Bezirk HaSharon, nördlich von Tel-Aviv. Schließlich lud mich der Busfahrer wie geplant ab und mir fiel ein Stein vom Herzen. Die Sicherheitskontrolle am Eingang von Shalvata verunsicherte mich in den ersten Tagen, irgendwann verstand der Security Guard aber, dass ich ein „intern“ bin und zwei Monate bleiben würde. Dr. Kron, der Leiter des Shalvata Mental Health Center, begrüßte mich sehr freundlich und ich fühlte mich gleich gut aufgehoben.

In der Gerontopsychiatrie wurde ich von Dr. Abramovics Sprechstundenhilfe in Empfang genommen, und schon beim nächsten Patientengespräch wurde ich aufgefordert mich dazu zu setzen. Dr. Abramovic fasste einzelne Gesprächsabschnitte auf deutsch zusammen und gab mir Gelegenheit Fragen zu stellen. Wenn die Patient_innen einwilligten, hielt sie mir zu liebe ganze Sitzungen auf englisch, französisch oder deutsch ab. Die berührenden Lebensgeschichten, die Gründe für den Besuch in der Gerontopsychiatrie und die  Lebenssituation der Patient_innen und ihrer Angehörigen beschäftigten mich und regten zum Nachfragen an. Oft sagten Menschen kurzfristig ihre Termine ab oder vergaßen sie schlicht, so fand ich Zeit zum Lesen der Broschüren zur Gerontopsychiatrie, die mir Dr. Abramovic bereit gestellt hatte oder zum allgemeinen Nachlesen im Psychiatrie-Lehrbuch. Außerdem gab es genug Freiraum für Gespräche mit den anderen Mitarbeiterinnen der Gerontopsychiatrie, wodurch ich das Versorgungssystem für die geriatrischen Patient_innen besser verstehen lernte und mehr über die medizinische Ausbildung in Israel erfuhr.
Damit ich das gesamte Spektrum der Gerontopsychiatrie kennen lernen konnte, nahm Dr. Abramovic mich unter anderem zu einem Vortrag ins Tel HaShomer Hospital mit, wo ein amerikanischer Referent über aktuelle Erkenntnisse der Alzheimerforschung sprach. Auch fuhr ich mit dem ganzen Team der Gerontopsychiatrie in eines der großen Pflegeheime in der Umgebung, das an einer Zusammenarbeit mit Shalvatas Geronotpsychiatrie interessiert war. Dr. Abramovic wurde außerdem häufig in Shalvata als Spezialistin konsultiert; ca. einmal pro Woche besuchten wir eine der geschlossenen Stationen und trafen dort Patient_innen.
Zwei Tage in der Woche verbrachte ich auf der Station der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Der Chefarzt Dr. Ratzoni gab mir in einem ersten Gespräch einen kurzen Überblick über die Krankheitsbilder der Kinder und Jugendlichen und suchte dann mit mir zusammen einige Fälle aus, zu denen ich in den nächsten zwei Monaten Informationen sammeln sollte, um sie ihm später vorzustellen. Er war sehr daran interessiert mir auch ohne psychiatrisches Vorwissen Symptome psychiatrischer Krankheitsbilder näher zu bringen und war überzeugt davon, dass dies natürlich am besten funktioniert, wenn ich mich mit den Patienten beschäftige, unterhalte und ihr Auftreten bzw. Verhalten beobachte. Im Stationsalltag nahm ich an allen Besprechungen der Psychiater_innen, den „intakes“ (Vorstellung eines Patienten vor dem gesamten Personal) und anderen Besprechungen teil. Sofern möglich, übersetzte einer der Mitarbeiter simultan die ganze Besprechung, manchmal erhielt ich stückweise Zusammenfassungen. Da gerade Ferienzeit war, konnte ich nur die Hälfte der Mitarbeiter kennen lernen, normalerweise sind es 65 Leute, die auf der Kinder- und Jugendpsychiatrie arbeiten: Sozialarbeiter_innen, Psychiater_innen, Psycholog_innen, Pflegekräfte sowie die Lehrer_innen, Therapeut_innen und Assistent_innen der angegliederten Schule. Mir war es frei gestellt, wem ich über die Schulter schauen wollte. In den ersten Wochen standen sowieso Gruppenausflüge auf dem Programm, wodurch ich das Personal und die Patient_innen in einem anderen Umfeld kennen lernen konnte. Dr. Ratzoni ermunterte mich dazu, mir auch die Tier-, Musik-, Kunst- und Bewegungstherapie anzuschauen.
Das Personal der Kinder- und Jugendpsychiatrie war sehr freundlich und überaus geduldig mit mir, sie beantworteten mir alle Fragen, stellten Literatur zur Verfügung, integrierten mich soweit in ihren Arbeitsalltag wie es der Wunsch der Patient_innen nach Privatsphäre zuließ. In den zwei Monaten bot sich mir ein umfassender Einblick in die Abläufe der Station und das integrative Arbeiten sowohl des medizinischen als auch des nicht-medizinischen Personals.
Mit den Kindern und Jugendlichen verbrachte ich nach einer kleinen Aufwärm- und gegenseitigen Gewöhnungsphase eine spannende und lustige Zeit, die meine Sicht auf das „Normale“ änderte. Es war eine tolle Erfahrung zu sehen, wie wir im Umgang miteinander sicherer wurden und ich durch das häufige Üben schließlich einfache Konversationen auf Hebräisch führen konnte.

Treffen mit Holocaust-Überlebenden
In der zweiten Woche meiner Famulatur teilte mir Dr. Abramovic mit, dass sie schon einige Personen gefunden hätte, die große Lust hätten, sich mit mir zu unterhalten. Ich vereinbarte schließlich Termine mit den Holocaust-Überlebenden und überlegte mir, wie die Treffen verlaufen würden. Wie würden sie auf mich reagieren? Werden wir uns verständigen können? Welche Erwartungen haben sie an die Gespräche? Und vor allem, wie am besten auf die Berichte über die Zeit der Shoah reagieren? Ich fuhr also ziemlich angespannt zu den Gesprächen, wurde aber von der Freundlichkeit der Menschen und dem Interesse, das mir entgegengebracht wurde, sofort beruhigt. Es waren sehr private Momente, manchmal obskur, stets aber voller Ehrlichkeit. Da war z.B. Herr A., der sich so bemühte, mir näher zu bringen, was die Shoah für ihn bedeutet hat: Wir schauten einen Film, der einen Besuch in seiner alten Heimatstadt dokumentiert und Fotoalben an; er lieh mir verschiedene Bücher aus und ließ mich an seinem umfangreichen Wissen teilhaben. Besonders bewunderte ich seine Frau, die über ihre Vergangenheit nur sprach, wenn ihr Mann nicht im Raum war. Sie betonte bei jedem Besuch, wie sehr sie sich über meine Anwesenheit freue, auch wenn ihr die Gespräche über den Holocaust aufgrund der damit verbundenen Emotionen zutiefst überdrüssig seien.

Dieses Ehepaar besuchte ich öfter, die meisten Menschen jedoch nur einmal, denn leider hatte ich am Ende der zwei Monate erheblichen Termindruck, da immer mehr Patient_innen Interesse an Treffen äußerten. Besonders in Erinnerung blieb mir außerdem Frau W., deren Familie bereits vor 1933 nach Israel immigriert war. Sie lud mich in ihr hübsches Häuschen in einer ehemals deutschen Siedlung ein und wir plauderten auf deutsch. Ihr Großneffe war ebenfalls anwesend bei unserem Gespräch und wir unterhielten uns über deutsch-israelische Austauschprojekte für Akademiker_innen sowie über unsere Einstellungen gegenüber den besetzen Gebieten. Dieses Treffen war auf Grund der vielen Gesprächsthemen und Diskussionen als auch den fehlenden Sprachbarrieren eine tolle Möglichkeit, die israelische Gesellschaft besser zu verstehen.

Besuch weiterer Sozialprojekte
Von meiner Vorgängerin Clara hatte ich erfahren, dass die Sozialarbeiterin der Gerontopsychiatrie außerdem für den Verein Amcha tätig ist und mir den Kontakt vermitteln kann. Amcha bezeichnet sich selbst als „[...] opportunity for survivors and their families to unburden their hearts and share their life stories with another person.“ Es handelt sich also um einen Verein der Freizeitaktivitäten für Shoah-Überlebende anbietet, z.B. Einzel- oder Gruppentherapien, Ausflüge, Bastel- und Handarbeitskurse und Musizier- bzw. Gesangskreise. Ich hatte das Pech, genau zum Beginn der Urlaubszeit dort anzurufen, somit gab es nur wenige Veranstaltungen und Angebote in dieser Zeit. Trotzdem lud mich Dafna, die Leiterin der lokalen Amcha-Geschäftsstelle, ein sie zu besuchen. Im Gespräch mit ihr erfuhr ich viel über die Arbeit und die finanziellen Rahmenbedingungen des Vereins und ich konnte Fragen stellen. Die Vereinsmitglieder selbst erzählten mir dann, wie wichtig der Verein für sie sei, teilweise ist es ihr ganzer Lebensinhalt und sie nutzen jeden Tag die Angebote; andere kommen nur einmal pro Woche oder zu bestimmten Veranstaltungen. Ich wurde dann vor einen Kreis von ca. 20 älteren Menschen gesetzt und erzählte etwas von mir, f&e und zur aktuellen Situation in Deutschland. Danach wurden mir Fragen gestellt und ca. die Hälfte der Menschen erzählte von ihrer Leidensgeschichte. Am Ende meines Besuches bei Amcha erfuhren wir, dass ein Vereinsmitglied verstorben war, was für große Trauer vor allem bei Dafna sorgte. Ich war sehr beeindruckt und berührt davon, mit wie viel Herzblut die Angestellten bei ihrer Arbeit dabei sind und wie wichtig dieser Verein für die Holocaust-Überlebenden ist. Traurig war wiederum zu hören, dass die Mittel gekürzt werden sollen und somit auch die Arbeit des Vereins Amcha der allgemeinen Tendenz des Vergessens zum Opfer fällt.

Ein weiteres Projekt, das ich besuchte, war Physicians for Human Rights (PHR), eine NGO, die in Jaffa eine Open Clinic betreibt und weitere interessante Projekte, wie einen jährlichen Menschenrechtsbericht, eine mobile Klinik für die palästinensischen Gebiete und medizinische Versorgung in Gefängnissen, vorantreibt. Ich besuchte die Open Clinic und wurde nach einer kurzen Führung direkt mit in die Triage geschickt, wo ich der diensthabenden Ärztin (damals PJlerin) über die Schulter schauen und Fragen stellen durfte. Maya sprach perfektes Englisch und manche Patient_innen waren des Hebräischen nicht mächtig, somit erfuhr ich viel über die Abläufe in der Klinik und die jeweiligen Patientenfälle. Es arbeiten ausschließlich Freiwillige dort (auch Medizinstudenten sind angeblich gern gesehen), die sich neben ihrer Arbeit in staatlichen Kliniken in diese Dienste einteilen. Neben der allgemeinen Sprechstunde gibt es Ärzte spezieller Fachrichtungen, die in der Open Clinik oder in ihren eigenen Kliniken medizinische Hilfe anbieten. Die Versorgung richtet sich an Flüchtlinge und Menschen, die sich medizinische Hilfe nicht leisten können. Somit wird zumindest die Behandlung von akuten Fällen sowie die Langzeittherapie bei chronischen Krankheiten und auch Schwangerschaftsvorsorge gewährleistet. Die Volontäre haben außerdem ein bestimmtes Kontingent an Medikamenten zur Verfügung und können durch ihren Stempel auf den Rezepten preisliche Vergünstigungen für Medikamente bei manchen Apotheken erwirken. Damit wird sichergestellt, dass die Patient_innen sich ihre Medikamente auch wirklich abholen. Die vier Stunden in der Open Clinic vergingen wie im Flug und ich habe große Lust, Mayas Einladung zu folgen und die PHR bei meinem nächsten Besuch selbst tatkräftig für ein paar Wochen zu unterstützen.

...und wenn ich mal entspannen musste
Es war gar nicht selten, dass mich das Gesehene oder Gehörte in meiner Freizeit nicht so recht loslassen wollte. Ich bin dann meist nach Tel Aviv gefahren, um mich treiben zu lassen in dieser dynamischen Stadt, ihren Gerüchen und dem Stimmengewirr. Auf dem großen Markt Shuk HaCarmel lässt es sich wunderbar naschen, schnuppern, günstig einkaufen und mit Freunden schlendern. Außerdem lag ich manchmal am Strand, wo ich las, die Gedanken schweifen ließ oder den Sonnenuntergang beobachtete. Anschließend lockte die wunderschöne Altstadt Jaffa oder das nächtliche Treiben auf den Straßen, in den Bars und Restaurants von Tel-Aviv: es gibt einfach immer etwas zu sehen und es war eine tolle Erfahrung, in diese Lebenslust einzutauchen.
Da am Shabat keinerlei öffentliche Verkehrsmittel fahren, erforderte die Planung von Wochenendtrips einige Voraussicht; dennoch machte ich allein oder mit Freunden einige Ausflüge über das Wochenende. Ich reiste ans Tote Meer und besuchte dort den einzigartigen Nationalpark Ein Gedi sowie die Festung Massada (deren Ausblick sich wirklich besonders beim Sonnenaufgang lohnt). Der Norden Israels wiederum bot ein völlig anderes Bild mit baumbewachsenen Hügeln und verschlungenen Straßen, die zum Wandern einluden.
Da die Fahrt nach Jerusalem von Tel Aviv aus nur eine Stunde mit dem Großraumtaxi dauert, fuhr ich öfter in die Hauptstadt. Anders als in Tel Aviv und auch Ostjerusalem herrscht dort während des gesamten Shabats völlige Ruhe auf den Straßen und alle Geschäfte sind geschlossen. Es bietet sich dann eine Tour durch die Altstadt an, die während des Shabats nicht so stark von Tourist_innen und Markthändler_innen bevölkert wird. Natürlich besuchte ich auch das Holocaust-Museum Yad Vashem, wo ich die Orte und Namen suchen konnte, von denen mir Herr und Frau A. erzählt hatten.

Von Jerusalem aus fuhr ich mit einer Freundin im öffentlichen Bus auch nach Ramallah im Westjordanland. Der Grenzübergang und die riesige Mauer, die sich entlang des Horizonts erstreckt, ließen ein mulmiges Gefühl aufkommen, jedoch gestaltete sich die Fahrt sehr entspannt. In Ramallah bekam ich einen Eindruck von der arabischen Kultur, der riesige Markt, die schönen Menschen und deren Freundlichkeit beeindruckten mich. Nach einer ausgedehnten Tour zu Fuß durch die Stadt schlürften wir einen der großartigen Fruchtshakes und staunten über die niedrigen Preise für jegliche Lebensmittel. Zufällig trafen wir einen deutsch sprechenden Botschafter und seine deutsche Frau, die beiden erzählten uns viel über die Stadt und ihr Umland, über die aktuelle Lage und wie es sich doch ganz gut dort leben lässt. Leider hatten wir nicht die Zeit, um Ramallahs vielfach gepriesenes Nachtleben zu erkunden.

Rückkehr
Beladen mit Unmengen Gepäck, vielen neuen Eindrücken und einer Prise Wehmut trat ich schließlich meine Heimreise an. Nachdem ich am Flughafen ausgiebig interviewt und mein Gepäck komplett durchsucht wurde, saß ich im Flieger und versuchte zu verstehen, wie zwei Monate so schnell vergehen können. Alles in allem lernte ich viele freundliche, interessierte Menschen, großartiges vegetarisches Essen und diese ganz eigene israelische Dynamik kennen. Es war dennoch zunächst ein kleiner Kulturschock, für eine längere Zeit allein dort zu leben; die unglaubliche Hitze zu ertragen und bei der Kommunikation eben immer auf das Englische angewiesen zu sein. Die vielen tollen Menschen, die ich während der zwei Monate traf, sorgten dafür, dass nie ein Gefühl der Einsamkeit aufkam und ich meine Eindrücke teilen und überdenken konnte. Außerdem waren da noch die Mails der anderen f&elerinnen, die ihre Erfahrungen aus den anderen Projektländern schilderten und mit denen ich mich austauschen konnte. Das f&e-Auswertungstreffen Ende November bot eine tolle Möglichkeit zur Reflexion und bestärkte mich in dem Wissen, dass das nicht mein letzter Aufenthalt in Israel war und dass ich auch die anderen Projektländer kennen lernen möchte.
Ich bedanke mich bei Ulla und Clara, die mich die ganze Zeit begleiteten.

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