2024 fand das deutschlandweite Studierendentreffen wieder in der „Ida Nowhere“ in Berlin-Neukölln statt. Das Wochenende verbrachten wir mit Diskussionen, regem Austausch, Input von Speaker*innen und Planungen für das kommende Jahr. Außerdem nutzten wir die Gelegenheit, um uns über die Chancen und Herausforderungen unserer Studierendenarbeit und die angespannte geopolitische Lage auszutauschen. Während einige Teilnehmer*innen aus Berlin kamen, hatten andere eine weitere Anreise aus Dresden, Hamburg, Freiburg, Hanau und Fulda.
Wir starteten am Freitagabend mit einem interaktiven und sehr informativen Vortrag von Juliane Hauschulz (IPPNW/ICAN). Dabei lernten wir zentrale Begriffe der Friedens- und Konfliktforschung wie positiven und negativen Frieden sowie verschiedene Perspektiven von Sicherheit kennen und wendeten diese in der Diskussion auf Fragen der nuklearen Sicherheit an.
Der Samstagvormittag war geprägt von spannenden Vorträgen zu den Zusammenhängen von Krieg, Flucht und Gesundheit. Um die komplexen Zusammenhänge in verschiedenen Kontexten besser zu verstehen und Eindrücke aus der täglichen Arbeit von Organisationen zu bekommen, die hier und jetzt an praktischen Verbesserungen arbeiten, hatten wir Sevim Tuglaci von den „Ärzt*innen ohne Grenzen“, Jeannie Moser vom Berliner Medibüro, Janet und Gladys von „Women in Exile“ sowie Lena Rimbach von „Open.med“ eingeladen. Wir danken allen Referentinnen herzlich für ihr Engagement und die tiefen Einblicke, die sie uns in ihr jeweiliges Leben und ihre Arbeit gewährt haben.
Passend dazu besuchten wir am Nachmittag eine sehr informative und beeindruckende Ausstellung des Dokumentationszentrums Flucht, Vertreibung, Versöhnung in Berlin-Mitte. Nach einem gemeinsamen, selbst gekochten Abendessen, bei dem wir unsere Gedanken zum Thema austauschten, verbrachten wir den Abend mit einem spaßigen Pub-Quiz, bei dem wir unser Wissen unter Beweis stellen konnten.
Das Frühstück am letzten Tag nutzten wir, um in gemütlicher Runde mehr über die Strukturen und die Geschichte der IPPNW zu erfahren. Dazu konnten wir Dr. Angelika Claußen und Dr. med. Helmut Lohrer vom Vorstand der IPPNW online begrüßen und viel aus ihren aufschlussreichen Beiträgen mitnehmen. Anschließend erhielten wir von Yerdaulet Rakhmatulla und Medet Suleiman einen Einblick in den Aktivismus in Qazaqstan und erfuhren etwas über die nukleare Geschichte des Landes im geopolitischen Kontext und den damit verbundenen Herausforderungen.
Nach einem Wochenende voller neuer Informationen und anregender Diskussionen waren wir nun bereit für unseren Aktionsblock 2025, in dem wir in rotierenden Kleingruppen unsere gemeinsamen Möglichkeiten, Projekte und Ziele erarbeiteten. Dabei beschäftigten wir uns vor allem mit der Planung konkreter Veranstaltungen und der Frage, wie wir mehr Studierende innerhalb und außerhalb unserer Studiengänge für die Arbeit der IPPNW und Friedensaktivismus im Allgemeinen begeistern können. Darüber hinaus beschäftigte uns auch die Vernetzung von Studierenden mit erfahreneren IPPNW-Mitgliedern, von denen einige an diesem Vormittag anwesend waren, wertvolle Perspektiven einbrachten und uns nachhaltig inspirierten.
Die Wahl der neuen Studisprecher*innen bildete den Abschluss des Wochenendes. Nach zwei sehr erfolgreichen Jahren mit vielen Veränderungen und Aufbrüchen als IPPNW-Studisprecherin für Deutschland wird Stella ihr Amt langsam an Lena und Borna abgeben.
Insgesamt war das Wochenende eine sehr wertvolle Erfahrung mit regem Austausch, neuen Perspektiven und herzlichen Freundschaften, die uns Mut, Hoffnung und Motivation für unsere weitere Arbeit als Studis gegeben hat. In diesem Sinne verließen wir das Studitreffen schweren Herzens, aber auch mit viel Vorfreude auf ein Wiedersehen und die Umsetzung unserer Pläne.
Ein Bericht von Lena Gedat
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