IPPNW-Pressemitteilung vom 26. August 2021

Nukleare Teilhabe beenden: Impulse für ein atomwaffenfreies Deutschland

Neue Publikation

26.08.2021 Im Vorfeld des ersten TV-Duells veröffentlichen IPPNW und ICAN Deutschland heute die Publikation "Impulse für ein atomwaffenfreies Deutschland: Nukleare Teilhabe beenden, nukleare Abschreckung delegitimieren". 15 Autor*innen aus der Zivilgesellschaft geben darin Denkanstöße für eine Debatte zum Ende der nuklearen Abschreckung. Die Bundestagswahl bietet die Chance, Deutschlands Rolle in der Atomwaffenpolitik neu auszurichten.

Obwohl Wissenschaftler*innen das Risiko eines Atomkrieges so hoch wie nie zuvor einschätzen, spielt die Atomwaffenpolitik im Wahlkampf bisher keine Rolle. Aus Sicht der Abrüstungsorganisationen steht die künftige Bundesregierung in der Verantwortung, die Rolle der Atomwaffen zu verringern: Sie muss mit konkreten Schritten die Beendigung der nuklearen Teilhabe und den Beitritt zum Atomwaffenverbotsvertrag einleiten sowie eine offene und kritische Debatte in der NATO zur künftigen Rolle von Atomwaffen einfordern.

Erste Maßnahmen könnten die Teilnahme an der ersten Staatenkonferenz des Atomwaffenverbotsvertrags vom 22. bis 24. März 2022 sein und eine klare Absage an die Beschaffung neuer Atomwaffenträgersysteme sowie an die Stationierung neuer US-Atomwaffen im nächsten Jahr. Deutschland ist durch die nukleare Teilhabe ein Akteur in der internationalen Atomwaffenpolitik.

IPPNW und ICAN kritisieren diese Art der Sicherheitspolitik. „Die nukleare Teilhabe ist ein Relikt des Kalten Krieges – sie hat ihren militärischen und politischen Sinn verloren“, schreiben Thomas Schmidt, Diplomphysiker, und Johannes Oehler, Luft- und Raumfahrtingenieur und Mitglied von ICAN Deutschland. Die Autor*innen konstatieren außerdem, dass die nukleare Teilhabe die Gefahr eines Einsatzes von Nuklearwaffen auf dem Baltikum - trotz gegenteiliger Behauptungen - sogar erhöht.

„Die atomare Abschreckungs-Ideologie hat nie ihre Berechtigung nachweisen können. Tatsächlich haben wir vor allem Glück gehabt, dass es zu keinem Einsatz von Atomwaffen gekommen ist. Jetzt ist die Zeit gekommen, tatsächliche Sicherheitsstrukturen zu etablieren“, erklärt Dr. Lars Pohlmeier, Vorsitzender der IPPNW Deutschland. 

Mit dem mittlerweile von 55 Staaten ratifizierten Atomwaffenverbotsvertrag eröffnet sich eine zukunftsfähige und sichere Alternative zu nuklearen Abschreckung. Die daraus resultierende Gefahr eines Atomkrieges wird durch die Abschaffung von Atomwaffen gebannt.

IPPNW und ICAN Deutschland verdeutlichen in ihrem Hintergrundpapier, dass dies kein realitätsfernes Wunschdenken ist.

Sie finden das Hintergrundpapier unter www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Atomwaffen/Impulse_fuer_ein_atomwaffenfreies_Deutschland_August_2021.pdf Gerne vermitteln wir Ihnen Interviews mit den Expert*innen des Papiers.

Kontakt: Angelika Wilmen, IPPNW, Email: wilmen@ippnw.de, Tel. 030 698074-13

 

 

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Ansprechpartner*innen

Xanthe Hall. Foto: IPPNW

Xanthe Hall
Abrüstungsreferentin, IPPNW-Geschäftsstellenleiterin
Expertin in Fragen zu Atomwaffen
Tel. 030 / 698074 - 12; Mobil: 0177 / 47 57 194
Kontakt

Juliane Hauschulz

Juliane Hauschulz
Projektmitarbeiterin "To Survive is to Resist", Atomwaffen und nukleare Abrüstung
Tel. 030-698074 - 12
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Lars Pohlmeier. Foto: IPPNW

Dr. med. Lars Pohlmeier
IPPNW-Vorsitzender
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Materialien

Broschüre: Impulse für ein atomwaffenfreies Deutschland. Die nukleare Abschreckung muss überwunden werden – die wahrscheinlichen humanitären Folgen der nuklearen Abschreckung darf die Politik nicht länger in Kauf nehmen. Format DIN A4

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