Atomwaffen in Deutschland

Noch heute sind US-Atombomben in Deutschland im Rahmen der nuklearen Teilhabe der NATO stationiert. Diese hat zwei Aspekte. Zum einen die technische Teilhabe: Deutsche Pilot*innen und Flugzeuge können im Kriegsfall US-Atomwaffen einsetzen und trainieren dies in Friedenszeiten. Zum anderen die politische Teilhabe: Dem Recht, über Nuklearstrategie, Nuklearwaffenstationierung und Nuklearwaffeneinsatzplanung in der Nuklearen Planungsgruppe der NATO mitdiskutieren zu können. Als Trägersysteme stehen in Büchel in der Eifel deutsche Tornados zur Verfügung, die demnächst durch F35-Kampfflugzeuge ausgetauscht werden sollen. Auch die US-Atombomben werden mit modernisierten B61-12 "Smart"-Bomben ersetzt, die lenkfähig und und somit zielgenauer sein sollen und damit die Hemmschwelle für ihren Einsatz heruntersetzen.

Artikel zu Deutschland und Atomwaffen

ICAN-Pressemitteilung vom 14.06.2017

Deutsche wollen andere Atomwaffenpolitik der Regierung

Umfrage zum deutschen Boykott der Verhandlungen über Atomwaffenverbot

14.06.2017 Die große Mehrheit der Deutschen kritisiert die Atomwaffenpolitik der Bundesregierung. Drei von vier Bürgern möchten einer repräsentativen Meinungsumfrage zufolge, dass sich die Bundesrepublik an den internationalen Verhandlungen über ein Verbot der Massenvernichtungswaffen beteiligt. Bislang boykottiert die Regierung diese Gespräche auf UN-Ebene. Die Umfrage wurde von der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) bei YouGov Deutschland in Auftrag gegeben. Befragt wurden 2072 Personen, die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung über 18 Jahren.

ICAN-Pressemitteilung vom 13.06.2017

Friedensaktivisten kritisieren Boykott der Verhandlungen über Atomwaffenverbot

Protest: Lichtprojektion am Auswärtigen Amt

13.06.2017 Mit einer meterhohen Lichtprojektion am Gebäude des Außenministeriums haben Friedensaktivisten gegen die Atomwaffenpolitik der Bundesregierung protestiert. In der Nacht auf Dienstag hat die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) eine Botschaft auf die Wand an der Ostseite des Auswärtigen Amts geworfen: „Die UN verhandeln ein Atomwaffenverbot. Deutschland aber fehlt!“ Daneben war ein leerer Stuhl zu sehen.

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IPPNW-Pressemitteilung vom 12.06.2017

Für ein atomwaffenfreies Europa – US-Atomwaffen abziehen

Internationales Symposium „Verbot von Atomwaffen: Eine europäische Sicht“

12.06.2017 Ab kommenden Donnerstag verhandeln in New York mehr als 130 Staaten über ein Atomwaffenverbot - ohne Beteiligung der Bundesregierung. Um dem Verbotsprozess mehr Öffentlichkeit zu verschaffen, hat die ärztliche Friedensorganisation IPPNW am Sonntag ein Internationales Symposium „Verbot von Atomwaffen: Eine europäische Sicht“ am US-Atomwaffenstandort in Büchel (Eifel) mit 70 TeilnehmerInnen veranstaltet. Heute morgen fand an drei Toren zum Fliegerhorst Büchel zudem eine Blockade statt.

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IPPNW-Pressemitteilung vom 17.05.2017

Urananreicherung beenden: Keine Unterstützung der US-Atomwaffen-Produktion mit deutscher Zustimmung

Mündliche Anfrage im Bundestag: Urenco-Uran für die USA

17.05.2017 Die deutsch-niederländisch-britische Atomfirma „Urenco“ sieht keine rechtlichen Hindernisse, angereichertes Uran für die Herstellung von Tritium zur Verwendung in US-amerikanischen Atomwaffen zu liefern. Das geht aus einem Bericht des US-Energieministeriums (2014) hervor. Auch das „Joint Committee“, das staatliche Überwachungsorgan über die Tätigkeiten der Urenco habe dem zugestimmt. In diesem Gremium sitzt auch die Bundesregierung – mit Veto-Recht. Die  IPPNW fordert die Bundesregierung auf, öffentlich klar zu stellen, dass Uran, das mit Urenco-Technologie hergestellt wird, nicht zur Atomwaffenproduktion verwendet wird. Zudem erneuert die Ärzteorganisation ihre Forderung, die Urananreicherung in Deutschland zu beenden.

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Blog-Beitrag von Ernst-Ludwig Iskenius

20-wöchige Aktionspräsenz in Büchel gestartet

26.03.2017 Die Aktionspräsenz in Büchel "20 Wochen gegen 20 Bomben" startete am Wochenende mit mehreren Veranstaltungen und einer Blockade. IPPNW-Arzt Ernst-Ludwig Iskenius berichtet in einem Blogbeitrag vom Protestcamp: "Wir sind mit unserem Protestcamp wieder in der Region sichtbar, und es wird offensichtlich wahrgenommen, wie wir es denus Gesprächen mit verschiedenen Anwohnern entnehmen konnten. Es ist klar, dass auch zu den dort liegenden Atomwaffen ein sehr gespaltenes Verhältnis in der Region herrscht. Für die einen sind es sichere Arbeitsplätze und Einkommensmöglichkeiten in einer sonst strukturarmen Gegend. Für die anderen sind es Lärmbelästigung, unnötige hohe Ausgaben oder gar die atomare Bedrohung".


Save the Date!

Das nächste Camp für Klimagerechtigkeit und nukleare Abrüstung wird vom 4. bis 7. Juli 2025 in Nörvenich stattfinden, weil der Taktische Geschwader aus Büchel temporär hier hingezogen ist. Mehr Infos demnächst hier: buechel.nuclearban.de

Aktionscamp in Nörvenich 2024

Ansprechpartner*innen

Juliane Hauschulz

Juliane Hauschulz
Referentin für nukleare Abrüstung
Tel. 030-698074 - 23
Kontakt

Lars Pohlmeier. Foto: IPPNW

Dr. med. Lars Pohlmeier
IPPNW-Vorsitzender
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Materialien

Für ein Deutschland ohne Mittelstreckenwaffen

Vierseitiges Faltblatt gegen die Stationierung von Mittelstreckenwaffen in Deutschland (2024).

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Factsheet: Die B61-12-AtombombeIPPNW-Factsheet: Die B61-12-Atombombe.
Die neuen US-Atombomben sollen ab 2023 in mindestens vier europäischen NATO-Staaten stationiert werden: Belgien, Deutschland, Italien und den Niederlanden. April 2023.

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Impulse für ein atomwaffenfreies DeutschlandBroschüre: Impulse für ein atomwaffenfreies Deutschland. Die nukleare Abschreckung muss überwunden werden – die wahrscheinlichen humanitären Folgen der nuklearen Abschreckung darf die Politik nicht länger in Kauf nehmen. 2021.

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