von Karl Amannsberger / Forum 179

Gesund durch den Reaktor?

Der Forschungsreaktor Garching und sein brisanter Brennstoff

10.09.2024 In Garching vor den Toren Münchens steht ein Atomreaktor. Und er steht buchstäblich, obwohl er vom sogenannten Atomausstieg 2023 nicht betroffen ist und betrieben werden dürfte. Anders als die abgeschalteten deutschen Atomkraftwerke (AKW) produziert der Forschungsreaktor München 2 (FRM 2) der Technischen Universität nämlich keinen Strom, sondern erzeugt durch Kernspaltung Neutronen für die Forschung. Noch etwas unterscheidet ihn von einem AKW: Anstatt auf vier Prozent ist das spaltbare Uran 235 beim Garchinger Reaktor auf 93 Prozent – und damit auf eine atomwaffenfähige Konzentration angereichert. Dieses hoch angereicherte Uran, Highly Enriched Uranium (HEU), löste weltweit Kritik aus.

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Hintergrundartikel von Dr. Angelika Claußen, IPPNW-Vorsitzende

Lingener Brennelemente-Fabrik im geopolitischen Spannungsfeld

Atomgeschäfte in Zeiten nuklearer Gefahr

13.08.2024 Die Brennelemente-Fabrik in Lingen ist ein Sinnbild für die Doppelmoral Europas. Die geplante Erweiterung der Produktion in Lingen, durch die Zusammenarbeit des russischen Atomriesen Rosatom und des französischen Konzerns Framatome, verstärkt die europäische Abhängigkeit von der russischen Atomlobby. Mehr noch: Sie öffnet - in Zeiten des Ukraine-Krieges - Tür und Tor für Spionage und Sabotage und fördert die militärische Nutzung der Atomenergie in Frankreich und in Russland. Damit torpediert Frankreich, wie auch andere EU-Staaten, die an der Atomenergie festhalten, den europaweiten Atomausstieg.

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Schweizer Atomstrom: Mehr als 40 Jahre AKW Leibstadt?

Geplanter Langzeitbetrieb mit großen nuklearen Gefahren

24.07.2024 Die Schweiz ist dabei, das AKW Leibstadt an der Grenze zu Baden-Württemberg für den Betrieb über 40 Jahre hinaus vorzubereiten. Der kommerzielle Betrieb startete im Dezember 1984. Baubeginn war im Januar 1974. International gibt es viele Regelwerke und Rechtsvorschriften, die für so einen Fall mindestens eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) und eine grenzüberschreitende Öffentlichkeitsbeteiligung verlangen. Davon aber will die Schweiz nichts wissen. Da es keine Betriebsbefristung in der Genehmigung gibt, erfolge auch keine Laufzeitverlängerung, so der Schweizer Umwelt-Bundesrat.

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Forschungsreaktor Garching

Weiter mit atomwaffenfähigem Uran

BUND-Klage abgelehnt

20.06.2024 Der bayerische Verwaltungsgerichtshof hat eine Klage des BUND Naturschutz in Bayern gegen den weiteren Betrieb des Atomforschungsreaktors FRM II in München Garching abgewiesen. Die IPPNW hatte die Klage unterstützt. Die IPPNW-Vorsitzende Dr. Angelika Claußen kommentiert das Urteil: "Angesicht der weltweit wachsenden Atomgefahren ist das heutige Urteil aus München, mit dem der Weiterbetrieb des Forschungsreaktors Garching mit atomwaffenfähigem Uran-Brennstoff weiterhin erlaubt bleibt, unverständlich und ein völlig falsches Signal."

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26.04.2024 Ein Jahr nach dem Abschalten der letzten drei deutschen Atomkraftwerke liegen die Fakten auf dem Tisch. Das Ende der Atomstromproduktion am 15. April 2023 hat Deutschland nicht nur sicherer gemacht, auch die Unkenrufe der Atomkraftfans haben sich nicht bewahrheitet: Die Lichter sind angeblieben. Die Erneuerbaren haben zudem einen ordentlichen Sprung nach vorn gemacht. Im Jahr 2023 lag ihr Anteil an der Nettostromerzeugung in Deutschland laut Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) bei 59,7 Prozent. Das ist ein Zuwachs von etwa 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Energiewende ist auf dem richtigen Weg und der Atomausstieg ist ein Teil davon. Dennoch halten sich einige Gerüchte zum AKW-Aus hartnäckig. Wir verabschieden die drei populärsten Falschbehauptungen der Atomstrom-Debatte des vergangenen Jahres.

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