Möglichkeiten und Grenzen von Dialog zwischen Frauen auf verschiedenen Seiten des Krieges in der Ukraine
Online-Veranstaltung
Zum Jahrestag des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine lädt die IPPNW am 24. Februar 2023 um 19.30 Uhr zu einer öffentlichen Abendveranstaltung in Berlin (Jugendherberge Wannsee) mit Online Teilnahme ein. Die Veranstaltung findet im Rahmen der diesjährigen IPPNW Peace Academy statt, die sich vor allem an Studierende und junge Menschen richtet.
Referentin ist Inga Luther von der Mobilen Akademie für Geschlechterdemokratie und Friedensförderung (OWEN e.V.)
Der russische Angriff auf die Ukraine hat manche Gewissheiten bezüglich der Begriffe Frieden und Gewaltfreiheit ins Wanken gebracht. Die Menschen in der Ukraine nehmen ihr Recht auf Selbstverteidigung wahr und kämpfen um das Überleben eines unabhängigen Staates und einer freien Gesellschaft. Gleichzeitig stellen sich Fragen - z.B. wie viele und welche Opfer gerechtfertigt sind und ob ein bewaffneter Kampf tatsächlich zum erhofften Erfolg führen wird. In diesem schwierigen Spannungsfeld versuchen Frauen auf verschiedenen Seiten der Fronten einander zu zuhören und gemeinsame Perspektiven zu entwickeln.
Der Verein OWEN e.V. hat gemeinsam mit ukrainischen und russischen Partnerinnen die Dialog-Plattform WIPD initiiert. Inga Luther berichtet über die bisherige Arbeit und die neuen Herausforderungen seit Februar 2022.
Zur Plattform WIPD:
Seit 2016 engagieren sich Frauen aus verschiedenen Teilen der Ukraine, einschließlich der nicht von der ukrainischen Regierung kontrollierten Gebiete von Donetsk und Luhansk, aus der Russischen Föderation und anderen europäischen Ländern und bauten gemeinsam die Dialogplattform WIPD auf.
Mit Beginn des Angriffs der Russischen Föderation auf die Ukraine am 24.02.2022 weitete sich der Fokus auf die gesamte Ukraine. Die meisten der in der WIPD Plattform engagierten Frauen sind direkt von der Gewalt, von den Bombardierungen und der Zerstörung, aber auch von der Repression durch die russische Regierung betroffen. Die Plattform WIPD organisiert persönliche Begegnungen und Dialoge zwischen denjenigen, die sich auf die verschiedenen Seiten der Frontlinien befinden.
Bei den Dialog-Treffen sprechen die Frauen der Plattform über die Erfahrung von Gewalt und Überleben, der Selbstverteidigung und des Widerstands. Sie tauschen Informationen aus erster Hand aus und schildern ihre Sicht der Dinge aus ihren unterschiedlichen Blickwinkeln. Der vertrauensvolle, sichere Raum der Plattform hilft dabei, einander mit Ehrlichkeit zu begegnen ohne sich gegenseitig zu schonen. Nach Ansicht der meisten Frauen ist Gewaltlosigkeit kein allgemeingültiges Paradigma, das der aktuellen Situation angemessen ist. Die Praxis des Dialogs ist jedoch eine Praxis der gewaltfreien Begegnung im Kontext der Gewalt des Krieges.
Anmeldung
Veranstalter
Arbeitskreis gegen bewaffnete Drohnen
Im bundesweiten Arbeitskreis gegen bewaffnete Drohnen arbeiten Aktivist*innen aus Organisationen, Netzwerken und Kampagnen der deutschen Friedensbewegung zusammen.
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