ATOM-Energie-Newsletter Dezember 2016

Sehr geehrte Damen und Herren,

in Deutschland sollen bis zum Jahr 2022 alle Atomkraftwerke stillgelegt werden. Damit wäre die Gefahren der Atomenergie zumindest hierzulande deutlich reduziert. Gravierende Risiken gehen aber weiterhin vom Atommüll aus, der sich derzeit quer durchs Land verteilt in oberirdischen Zwischenlagern befindet. Aus diesen Zwischenlagern dürfen keine Dauerlager werden. Auch der geplante Rückbau der deutschen Atomkraftwerke macht Probleme. Abrissmaterial mit geringer Radioaktivität soll in die normale Abfallverwertung 'freigegeben' werden. Dies würde dazu führen, dass sich radioaktives Material unkontrolliert verteilen kann. Die IPPNW legt mit einer gutachterlichen Stellungnahme eine Alternativ-Planung vor, die eine 'Freigabe' von gering radioaktivem Material verhindern würde.

Sorgen bereitet zudem der anhaltende Betrieb von Atomkraftwerken außerhalb Deutschlands, z.B. in Tihange und Doel in Belgien. In Aachen wurde nun ein Netzwerks für die Messung von Radioaktivität in der Region aufgebaut. Es soll im Falle eines Atomunfalls die Effektivität der Katastrophenschutzmaßnahmen erhöhen und wird maßgeblich von der Aachener IPPNW-Gruppe mitgetragen.

Wie weitreichend die Folgen einer Atomkatastrophe sein können und wie wenig nationale Grenzen hierbei eine Rolle spielen, verdeutlicht der Artikel zu den Folgen des Super-GAUs von Tschernobyl auf Kinder in Belgien. Zudem haben wir Dr. Martin Walter von unserer Schweizer IPPNW-Sektion eingeladen, uns über die Situation des Schweizer Atomausstiegs nach dem verloreren Referendum im November zu berichten.

Wir hoffen, Ihnen mit diesen Artikeln auch in diesem Monat wieder einen guten Überblick über die Erfolge und die anstehenden Herausforderungen der Anti-Atom-Bewegung bieten zu können und freuen uns wie immer über Ihre Kommentare, Rückfragen und Verbesserungsvorschläge.

Mit freundlichen Grüßen

Henrik Paulitz und Dr. Alex Rosen

Thesen zum Umgang mit dem Atommüll

Die Ärzteorganisation IPPNW hält es für erforderlich, eine Perspektive für eine Beendigung der Zwischenlagerung des Atommülls in Deutschland zu eröffnen. Dahinter steht die Befürchtung, dass aus den Zwischenlagern oberirdische "Dauerlager" werden könnten. Das wäre allerdings die gefährlichste aller Alternativen für den Verbleib des Strahlenmülls. Es muss daher nach einer nach menschlichem Ermessen verantwortbaren Lösung gesucht werden. Der Schutz der Gesundheit muss nach Auffassung der IPPNW an erster Stelle stehen. Der IPPNW-Arbeitskreis Atomenergie stellt seine "Thesen zum Umgang mit dem Atommüll" hiermit öffentlich zur Diskussion.  

 

 

Weiterlesen:

Alternativen zur Freigabe von Atomkraftwerks-Schrott

Im Auftrag der IPPNW hat die Beratungsfirma Intac GmbH untersucht, wie auf die so genannte 'Freigabe' von Abrissmaterial von stillgelegten Atomkraftwerken verzichtet werden könnte. In Betracht käme laut Intac-Experte Wolfgang Neumann ein Stehenlassen der Atomkraftwerksbauten nach Entkernung, also nach Entfernung der hoch-, mittel- und schwach aktiven Materialien. Eine zweite Alternative wäre ein vollständiger Rückbau der Atomkraftwerke und die dauerhafte Lagerung der gering radioaktiven Restabfälle in einem Bunker am Standort. Im folgenden Artikel werden diese beiden Alternativen näher erörtert.

 

Weiterlesen:

Tihange-Doel-Radiation-Monitor Projekt

Bereits seit längerer Zeit warnt unsere Aachener IPPNW Gruppe vor den Gefahren, die von den belgischen AKWs Doel und Tihange für die dicht bevölkerte Region im Dreiländereck Belgien-Niederlande-Deutschland ausgehen. Nun hat sie, gemeinsam mit anderen lokalen Gruppen in Aachen, das Tihange-Doel-Radiation-Monitoring-Projekt (TDRM) gegründet. Engagierte Bürgerinnen und Bürger können sich an einem Netzwerk zur Messung der Strahlendosis beteiligen um rechtzeitig über Austritte von Radioaktivität in Doel oder Tihange informiert zu sein. Auf der Webseite tdrm.fiff.de findet man nähere Informationen. 

 

Weiterlesen:

Auswirkungen von Tschernobyl bei Kindern in Belgien

30 Jahre nach dem Super-GAU von Tschernobyl veröffentlichte im April diesen Jahres die Arbeitsgruppe um den belgischen Wissenschaftler Luc A. Michel zwei Artikel zur gestiegenen Inzidenz kindlicher Schilddrüsenkrebsfälle. Wie sich die Atomkatastrophe auf Kinder in Belgien ausgewirkt haben könnte lesen Sie im folgenden Artikel.

 

 

 

 

Weiterlesen:

Die Schweiz und die Atomenergie

Der verpasste Zeitplan für den Ausstieg aus der Atomkraft

Am 27. November 2016 lehnten die Schweizer einen beschleunigten Atomausstieg mehrheitlich ab. Insgesamt war dies die siebte Volksinitiative, die den Kurs der Stromversorgung in der Schweiz ändern sollte: weg von der Atomenergie, hin zu den Erneuerbaren. Wie es nun weiter geht in der Schweiz beschreibt unser Gastautor Dr. Martin Walter.

 

 

 

 

Weiterlesen:

 

 

Navigation